Wissenschaftlicher Sammelband, herausgegeben von Thomas Tinnefeld unter Mitarbeit von Ines-A. Busch-Lauer, Hans Giessen, Michael Langner, Adelheid Schumann. Saarbrücken: htw saar 2012. ISBN 978-3-942949-00-2.



Neuer hochschuldidaktischer Ansatz: Die phonographische Methode am Beispiel des Französischen

Isabelle Kross (Hildesheim)

Abstract (English)
In this paper, a new approach which attempts to combine linguistics and language acquisition and to implement university-specific concepts in a beginner’s class is presented. The students’ potential (analytical thinking - linguistic knowledge - social skills - teamwork) is in the focus of this new approach. The phonographic approach presented here aims to achieve a better transfer between oral and written language. By means of inductive analysis, learners are able to identify and implement the phonological characteristics of French, with all the language competencies being developed in succession.
Key words:     Phonographic approach, linguistics, language teaching, linguistic knowledge, social skills, linguistic competencies

Abstract (Deutsch)
Im Rahmen des hier vorgestellten, neuen Ansatzes wird der Versuch unternommen, Linguistik und Fremdsprachenerwerb miteinander zu verknüpfen und hochschulspezifische Konzepte in einem Anfängerkurs umzusetzen. Dabei gilt es, das Potential - analytisches Denken, linguistisches Wissen, soziale Kompetenzen und Teamfähigkeit der Studenten - stärker einzubeziehen bzw. in den Mittelpunkt des Unterrichts zu rücken. Die in diesem Artikel vorgestellte phonographische Methode zielt darauf ab, eine bessere Umsetzung zwischen mündlicher und schriftlicher Sprache zu erzielen. Die phonologischen Besonderheiten des Französischen werden durch die induktive Analyse der Lernenden gemeinsam ermittelt und umgesetzt; dabei werden alle Sprachkompetenzen nacheinander entwickelt.
Stichwörter:    Phonographische Methode, Linguistik, Fremdsprachenerwerb, linguistisches Wissen, soziale Kompetenzen, Sprachkompetenzen


1   Vorbemerkung

Problemorientiertes Lernen, Fallstudien, aufgabenorientiertes Lernen - all diese Konzepte haben sich in der Hochschuldidaktik bereits bewährt. Ihre Anwendung ist in vielen Bereichen und Fächern bekannt, unter anderem in Sprach- und Fachsprachenkursen, aber bisweilen nur für höhere Sprachniveaus vorgesehen. In Anfängerkursen werden Lehrwerke, die ihrerseits bisweilen größere Mängel aufweisen, nicht selten als einziges Unterrichtsmaterial eingesetzt:

[...] les manuels ont de gros défauts. Ils empêchent de travailler. Ils font des enseignants, et souvent des apprenants aussi, de simples exécutants, répétiteurs, dépendants d’un outil et non concepteurs d’un enseignement ou d’un apprentissage appropriés. (Blanchet 2005-2006: 12)

Die Lehrwerke richten sich nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) und bieten ab der ersten Lektion alle zu erlernenden Kompetenzen gleichzeitig an. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob die Lernenden nicht überfordert werden, wenn sie so viele Reize (visuelle und auditive) und Informationen (phonetische, lexikalische, syntaktische und grammatische) gleichzeitig verarbeiten und umsetzen müssen? Die Lernziele der verschiedenen Niveaustufen sind zwar genau definiert, aber der Lernweg unterliegt keinerlei Einschränkungen: Simultanität der Kompetenzen beim Erlernen einer Fremdsprache ist dementsprechend kein Diktat.

Die nachfolgende Methode zielt darauf ab, einerseits die Reiz- und Informationsflut zu minimieren, indem die verschiedenen Kompetenzen linear eingeführt werden, und andererseits die Lernenden wieder in den Mittelpunkt zu rücken, sich auf ihre Bedürfnisse zu konzentrieren[1] und ihr Potential - analytisches Denken, passives und aktives Wissen, soziale Kompetenzen und Teamfähigkeit - stärker in den Unterricht zu intergrieren und zugleich ihre  Schlüsselkompetenzen zu fördern.


2   Theoretischer Ansatz

Schrift und Aussprache sind im Französischen nicht kongruent. Da das visuelle Bild nicht dem akustischen entspricht, entstehen typische Anfängerfehler - sowohl in der Orthographie, als auch auf der phonetischen Ebene:

N’oubliez pas qu’il est difficile de redresser de mauvaises habitudes de prononciation, qui peuvent même entraver les connaissances en grammaire et en vocabulaire. (Mordellet-Roggenbuck 2005: 17)

Ohne fundierte Kenntnisse der Fremdsprache wird das neu Erlernte mit der muttersprachlichen Aussprache versehen und so abgespeichert (Debrock 1993: 111); ebenso wird die französische Aussprache mit einer muttersprachlichen Schreibweise in Verbindung gebracht. Billières beschreibt dieses Phänomen als surdité phonologique[2]. Die Frage lautet nun: Wie kann man den Zugriff auf das muttersprachliche Modell umgehen? Welche Hilfestellung kann man den Lernenden geben, um Ihnen den Übergang zwischen mündlicher und schriftlicher Sprache zu erleichtern? Die im Folgenden dargestellte Methode basiert auf einem akustischen und einem phonetischen Zugang zur Sprache. Dabei wird auf die visuelle Dimension - also jegliche Art schriftlicher Dokumente - verzichtet, um die ‚Sprachjungfräulichkeit‘ der Lernenden aufrecht zu erhalten[3] und, weil das geschriebene Wort eine trügerische Sicherheit bietet, wie Rivenc 2000 bereits vermerkt hat: 

Les phrases écrites qui lui apportent au début une trompeuse sécurité, deviennent vite des béquilles dont l’élève ne peut plus se séparer, et qui l’empêchent de courir bien plus qu’elles ne le soutiennent.  (Rivenc 2000: 28)

Das Ziel, Phonie und Graphie miteinander zu verbinden - und nicht beide Systeme unabhängig voneinander zu behandeln -, wird mittels der Phonologie erreicht. Phonologische Merkmale sind nicht nur für die richtige Aussprache von Bedeutung, sondern auch für die richtige graphische Äquivalenz. Dabei bedient sich die phonographische Methode der Phonologie, um eine Brücke zwischen mündlicher und schriftlicher Sprache herzustellen:
Im Gegensatz zur verbo-tonalen Methode, die sich gegen die Intellektualisierung der Materie ausspricht (Billières 1999: 193), wird bei der phonographischen Methode der Lernende – mit dem Ziel, die richtige Umsetzung beim Lesen und Schreiben zu optimieren - dahin geleitet, sich das phonologische Regelwerk anzueignen[4], ohne auf muttersprachliche Muster zurückzugreifen. Zu dem Wie wird das Warum hinzugefügt, um relevante Unterschiede nicht nur kognitiv zu verarbeiten, sondern sie auch verbal zu äußern und mit Erläuterungen zu versehen. Allein durch Hören und Wiederholen können Sprachmuster nicht generiert werden; es bedarf zur Erlangung neuer Erkenntnisse vielmehr zusätzlicher Hilfestellung. Für die Studenten ist die französische Sprache die zweite oder die dritte Fremdsprache, daher bringen sie ein linguistisches Vorwissen mit - dessen Potential sie sich oft nicht bewusst sind. In dem hier vorgestellten Kurs lernen sie, dieses passive Wissen zu erkennen (positives psychologisches Moment) und einzusetzen (Hüther 2006). Durch analytische Beobachtungen sollen sie Charakteristiken des phonologischen Systems der französischen Sprache herausfinden und durch Induktion die Regel ermitteln, und diese später durch Deduktion auf andere Fälle übertragen:

Im Hinblick auf das Lernen in der Schule oder an der Universität folgt, dass es nicht darum gehen kann, stumpfsinnig Regeln auswendig zu lernen. Was Kinder brauchen, sind Beispiele. Sehr viele Beispiele und wenn möglich die richtigen und guten Beispiele. Auf die Regeln kommen sie dann schon selbst. (Spitzer 2007: 78)

Die im vorliegenden Beitrag vorgestellte Methode geht einen Schritt weiter als Spitzers Darstellung. Da die Adressatengruppe nicht Schüler, sondern Studenten sind, sind sie in der Lage, ihre kognitiven Erfahrungen zu katalysieren und zu analysieren und durch ein heuristisches Verfahren zu einer Lösung zu kommen[5]:

Die Analyse bringt drei Vorteile mit sich, die den Lernprozess fördern. Erstens findet dank der Selbstermittlung der Informationen eine bessere Verankerung im Gedächtnis statt, zweitens entsteht durch das ‚Aha‘-Erlebnis ein positives psychologisches Moment, das die Motivation erhöht (Hüther 2011), und drittens führt die geringe Anzahl von Fehlersituationen zu Zeitersparnis und Frustationsabbau.

Die Methode beschränkt sich am Anfang auf die Fertigkeiten Hören und Aussprechen. Diese Konzentration auf zwei Fertigkeiten gibt den Lernenden Sicherheit[6]. Die anderen Kompetenzen (Sprechen, Lesen, Schreiben) werden nach und nach eingeführt. Diese Linearität im Lernprozess bedeutet nicht unbedingt, der mündlichen Kommunikation den Vorrang zu geben, sondern zielt darauf ab, mittels phonetischer und phonologischer Instrumente das Erlernte auf die Schriftsprache zu übertragen.

Zudem wird in der Methode auf jegliche Art visueller und auditiver Dokumente (bis auf die Einführung in die Prosodie[7]) verzichtet, um Interferenzen[8] und Reizüberflutung zu minimieren. Dieser minimalistische Ansatz zielt darauf ab, das Kurzzeitgedächtnis der Lernenden nicht permanent zu überfordern. Bezogen auf die Prosodie sind Semantik und Intonation keine symbiotische Mischung beim Erlernen einer Fremdsprache, wie Billières zu Recht feststellt (vgl. In: Renard 2002: 59). Daher werden Prosodie, Gestik und Mimik in den ersten Unterrichtseinheiten eingesetzt, wenn die Suche nach der semantischen Deutung noch keinen Sinn ergibt. Mit dem prosodischen Bewusstsein haben die Lernenden eine Kompetenz erlangt, die das Sprechen vereinfacht und sie sogleich motiviert; auf diese Weise wird einen Lernprozess in Gang gesetzt.

In didaktischer Perspektive ist dieser Zugang in zweierlei Hinsicht sinnvoll, da verschiedene Gehirnareale angesprochen werden - einerseits durch die sprachwissenschaftliche Analyse und andererseits durch das spielerische Element[9], was sowohl die Motivation als auch die Entstehung der Gruppendynamik erhöht. Weiterhin ist die Methode hilfreich, um Anfängerfehler zu vermeiden und folgende Kompetenzen zu entwickeln:
  • das Hörverstehen (prosodische Übungen)
  • eine exakte Aussprache (phonetische und phonologische Regeln)
  • eine bessere Übertragbarkeit auf die Orthographie (phonologische Regeln) und
  • die Lesefertigkeit (phonologische Regeln).
Das entspechende Schaubild dient dazu, die Merkmale der phonographischen Methode zu resümieren (Abb 3).

3    Didaktischer Ansatz

3.1   Rahmenbedingungen

Die Adressatengruppe für die dargestellte Methode besteht aus Erwachsenen[10], und in  diesem Fall aus Hörern aller Fachbereiche. Die Erfahrung zeigt, dass für die dargestellte Methode ein Intensivkurs besser geeignet ist als ein durchlaufender Semesterkurs mit 2 SWS. Trotz der relativ hohen Zahl von sechs bzw. acht Unterrichtseinheiten pro Tag kommt keine Langeweile auf und die Studenten bleiben konzentriert, wenn das Lernziel und die Methodik am Anfang klar definiert werden. Die Teilnehmer nehmen in der Regel das Lernabenteuer gern an, sich einzig und allein auf ihr Gehör zu verlassen. Interaktivität sollte den Kurs unbedingt prägen, wobei der Kursleiter am Anfang eine reine Moderatorenrolle übernimmt. Seine Aufgabe besteht darin, die Teilnehmer zu begleiten und zu unterstützen und gegebenenfalls die nötige Hilfestellung bei der Synthese zu geben. Weiterhin sollte hier nicht der Eindruck entstehen, es handele sich um einen rein sprachwissenschaftlichen Unterricht. Wie auch De Vriendt (in Renard 2002: 252) dargestellt hat, erlangen die Lernenden bereits nach 15 bis 20 Unterrichtstunden - also der Hälfte des Kurses - ein phonetisches und phonologisches Bewusstsein.


Da die Gruppen nicht nur aus deutschen Studenten bestehen, können zwei Transkriptionsarten parallel oder ergänzend als Hilfsmittel eingesetzt werden:

  • Das phonetische Alphabet[11] oder auch
  • Die Äquivalenz mit deutschen Phonemen (Beispiel: fr. /ou/ => dt. /u/).

3.2  Kurspräsentation

Neben der Kurspräsentation bedarf es einer kleinen Einführung in das Französische, die darauf abzielt, die nicht-isomorphe Struktur der französischen Sprache verständlich zu machen. Da die Reziprozität zwischen der mündlichen und der schriftlichen Sprache nicht gegeben ist, werden die Teilnehmer gebeten, sich zuerst mit der mündlichen Sprache zu beschäftigen[12], um zu erreichen, dass sie sich das akustische und phonetische Bild der Wörter einprägen (Debrock 1993: 12), bevor sie sich dem graphischen Bild zuwenden. Außerdem sollten Lernende, deren Muttersprache zahlreiche Sprachvarianten und wenige Homophone kennt - wie z.B. das Deutsche -, dahingehend sensibilisiert werden, dass nur die korrekte Aussprache der Laute eine einwandfreie Kommunikation auf Französisch gewährleistet. Ohne den Unterschied zwischen Lauten und Phonemen erläutern zu müssen, bedient man sich einiger deutscher Beispiele und danach einiger französischer Beispiele, wie etwa:


Auf diese Weise stehen die Unterschiede im Mittelpunkt der Betrachtung und nicht die Gemeinsamkeiten. Es ist trügerisch zu glauben, die Gemeinsamkeiten würden den Lernenden Sicherheit geben; sie wiegen sie hingegen nur in Sicherheit, bis sie selbst mehr und mehr Unterschiede feststellen und dann verunsichert werden. Wenn Unterschiedlichkeit generisch betrachtet wird, ist diese für den Lernenden eine feste Größe, mit der er umgehen kann. Hinzu kommt, dass durch diesen Ansatz die Chance besteht, dass die Lernenden nicht automatisch auf ihre muttersprachlichen Muster zurückgreifen, die – bedingt durch die generelle Unterschiedlichkeit - keine Hilfestellung mehr bieten. Dieser Automatismus bleibt wirksam, wenn die Gemeinsamkeiten im Vordergrund stehen. Aus der Schule wissen die Lernenden, dass jede Sprache ihre eigene Lexik, Grammatik und ihre eigene Syntax hat. Es geht also darum, die Unterschiede in den Sprachsystemen – der Prosodie, der Phonetik und der Phonologie - aufzuzeigen. Daraus resultieren die Erwartungen und Vorstellungen vom Unterrichtsverlauf:



3.3  Prosodie und Gestik

Der erste Kontakt mit dem Französischen sollte eine Übung sein, die dazu dient, die Prosodie der Sprache (Melodie, Rhythmus, Intonation, Aussage und Fragestellung, Akzentsetzung, Intentionswiedergabe durch die Betonung) zu erforschen, bzw. ein prosodisches Bewusstsein bei den Teilnehmern zu entwickeln[13]. Hierzu ein methodisches Beispiel:


Mittel:                 Auszüge aus Videos (für Gestik und Mimik)[14] 
   Auszüge aus Radiosendungen oder von Audio-CDs[15]
Analyse:            komparative Analyse[16]
Lernziel:         ► Unterschiedliche Gestik und Mimik
► Verkettung der Satzelemente[17]
                        ► Keine phonetische Wortgrenze – sondern Silbentrennung
     KV-KV-KV [18]
                        ► Keine Wortbetonung sondern Segment/Satzbetonung
► Intonationsänderung (z.B.Fragestellung, Intentionen des Sprechers)


3.4  Phonetik und Phonologie

Um die Teilnehmer in die Phonetik einzuführen, bedarf es einer Liste von Lauten. Dafür ist es sinnvoll auf deren Kenntnisse zurückzugreifen; jeder kennt ein paar französische Wörter oder französische Lehnwörter. So entsteht ein Tafelbild mit Wörtern (Abb. 6), die die Teilnehmer bereits kennen und zumeist richtig aussprechen[19].

Die verschiedenen Phoneme und Grapheme werden im weiteren Verlauf analysiert; dies erfolgt in alphabetischer Reihenfolge, durch die Analyse[20] der gemeinsamen Merkmale oder die Analyse der einzelnen Wörter.

Beispiel für die Analyse der gemeinsamen Merkmale
Ø       Endkonsonanten werden nicht ausgesprochen:
Très – bien – deux – Paris – etc.
Ø       Das ‘e’ als Endvokal wird nicht ausgesprochen:
France – baguette – Jacqueline – etc.
Ø       O+U ergibt [u]:
amour – bonjour – vous – Tour – etc.


3.5  Übungen

Nach der analytischen Phase werden einzelne Laute beziehungsweise Wörter zusammen im Chor (die Augen sollten geschlossen bleiben, um die Konzentration und Merkfähigkeit zu steigern) gesprochen und einzeln geübt[21]. Die jeweiligen Laute werden mit einer übertriebenen Mimik vorgesprochen. Die Lernenden, die den Unterschied hören, machen eine Selbstanalyse, um dann den Anderen bei der richtigen Artikulation zu helfen; hinzu kommen verbo-tonale Übungen (Renard 2002). Es wird immer solange wiederholt, bis die Teilnehmer sich mit dem jeweils neuen Laut vertraut gemacht haben. Zwischendurch können auch Übungen im Medienraum, die sich auf das im Klassenraum Erlernte beziehen, eingebaut werden[22]. Die einzelnen Übungsphasen sind:
  • Einüben der Vokale, Konsonanten und Halbvokale
  • Einüben der Bindungen
  • Einüben der schriftlichen Produktion[23].
Neben der Analyse werden diskursive Einheiten[24] in den Unterricht eingebettet; dies geschieht zuerst ohne syntaktische Analyse – es sei denn, die Teilnehmer verlangen danach[25]. Nach der verbo-tonalen Methode sollte versucht werden, nur wenige Silben in einer Einheit zu üben[26]. Durch die Wiederholung prägt sich das phonetische Bild ein, ein Niederschreiben wird so vermieden[27]. Hier einige Beispiele:

-          Je suis Madame Kross, et vous ?            -           Moi, je m’appelle Isabelle, et toi ?
-          J’habite à …. et lui ?                              -           J’ai 24 ans et toi ?
-          Aucune idée!                                         -           Désolé, je ne sais pas.  
-          Ça s’épelle comment ?                           -           etc.

Die Erfahrung – durch Evaluationen - hat gezeigt, dass die Teilnehmer aus Angst, sich eine falsche Aussprache anzueignen, es als sinnvoller erachten, Dialoge gemeinsam in der Gruppe zu üben als zu zweit, da die sofortige Korrektur nur hier erfolgt. Zudem empfinden sie das Wiederholen des gleichen Dialoges mit der gesamten Gruppe keineswegs - wie vermutet - als langweilig, sondern als bereichernd, weil es einprägsamer ist[28].

In einer weiteren Phase geht es darum, die Verbindung zwischen Phonologie und Orthographie zu überprüfen. Dazu werden kleine schriftliche Aufgaben und Leseübungen (einzelne Wörter bis hin zu kurzen Sätzen) eingebaut; Schreibübungen wie Diktate und selbst erarbeitete Texte werden zum Ende des Kurses hinzugefügt. Alle Übungen werden zu zweit vor- oder nachanalysiert und in einer Brainstorming-Phase erörtert. Neben Wiederholungen, Analysen und Sprechakten werden Spiele und Übungen aus der suggestopädischen Methode eingebaut[29].


4   Phonetische und phonologische Inhalte am Beispiel der Nasallaute


Im Folgenden handelt es sich nicht um eine linguistische Abhandlung, sondern lediglich um einige Anmerkungen bezüglich der Aussprache von Lauten und hinsichtlich phonologischer Regeln. Alles Wissenswerte über die theoretische Grundlage kann in der einschlägigen Literatur, wie etwa den Nachschlagewerken von Mordellet-Roggenbuck (2005) und von Girard/Lyche (2005) nachgeschlagen werden.

Phonetische und phonologische Inhalte der phonologischen Methode sind:
  • Phoneme : Vokale, Konsonanten, Halbvokale, Nasallaute
  • Phonemische und graphische Distribution
  • Kombinatorische Distribution bestimmter Graphemen wie etwa: s, c, g, e, n
  • Endkonsonant und Endvokal
  • Bindung und Elision
  • Zahlen

Beispiel: Die Nasallaute
Viele nicht-frankophone Sprecher haben grundsätzlich Schwierigkeiten mir den Nasallauten des Französischen; deutsche Lernende bilden hier keine Ausnahme. Deswegen sollte man sich eingehend mit dieser Problematik beschäftigen. Da sich die Diskriminierung zwischen [ɔ̃]. und [ɑ̃] als schwierig erweist, wird hier der Unterschied der Öffnung des Mundes übertrieben. Bei [ɔ̃]  bildet der Mund eine schmale runde Öffnung, während bei [ɑ̃] der Mund vertikal weit geöffnet wird. Diese Laute müssen wiederum von [ɛ̃][30] unterschieden werden; bei diesem nasalierten Vokal wird der Mund horizontal weit geöffnet, so dass die Zähne zu sehen sind[31].
[ɔ̃]  Mundstellung                =>                    o
[ɑ̃]                                                  =>                   
[ɛ̃]                                      =>       
Danach suchen die Lernenden die graphischen Kombinationen und formulieren die Regeln:
[ɔ̃] =>        nur mit o + n/m
[ɑ̃]  =>        nur mit a/e + n/m
[ɛ̃]  =>        alle anderen Kombinationen von Vokalen
       (bei /i/u/y/-Verbindung von zwei Vokalen (wie bei bien) + n/m)

Weiterhin werden Beispiele für die Phänomene der Nasalisierung und Denasalisierung und ihre problematische Umsetzung bei der Bindung analysiert:
  • Nasalisierung:                         un / in-téressant
  • Denasalisierung                                  u-ne / i-nactif
  • Bindung                                               bo-na-mi / on-ny-va
Problematisch für Germanophone ist nicht der Unterschied Oral/Nasal sondern die kombinatorische Distribution. Hier geht es wieder einmal darum, die Silbenstruktur zu üben, um einen Hiatus beziehungsweise die Denasalierung zu verhindern, wie zum Beispiel bei: une université / un individu.

5   Abschließende Bemerkungen

Die oben dargestellte Methode hat erwiesen, dass sowohl sprachliche Kompetenzen als auch Schlüsselkompetenzen, die die Teilnehmer in dem beschriebenen Kurs erwerben, eine breite Basis liefern, um den Lernprozess unter guten Bedingungen fortzusetzen. Sie lernen ohne größere linguistische Vorkenntnisse, Form und Struktur einer Sprache zu analysieren, ohne Angst vor Fehlern zu kommunizieren und flüssig zu sprechen. Folgende Kompetenzen werden dabei erworben:
  • Sprechen in diskursiven Einheiten,
  • Nachfragen,
  • Mitteilen, dass man etwas nicht verstanden hat,
  • Fragen stellen,
  • Innerhalb des erlernten Vokabelspektrums bestimmte Fragen verstehen und darauf antworten,
  • Texte lesen, ohne unbedingt den ganzen Inhalt zu verstehen,
  • Diktate schreiben, ohne alle Vokabeln zu kennen (erstaunlicherweise mit minimaler Fehlerquote),
  • Anfertigen kurzer Texte innerhalb des erlernten Vokabelspektrums.
Zur Kursatmosphäre sei hier noch eine letzte Anmerkung gemacht: Durch die außergewöhnliche Form des Kurses entstehen viele Situationen, in denen gelacht wird. In der neurobiologischen Forschung wurde herausgefunden, dass dann, wenn es um Aufmerksamkeits-, Lern- und Zeitverarbeitungsprozesse geht, eine heitere Stimmung zu Spaß am Lernen und Spaß beim Lernen führt; der Gehirnforscher Spitzer stellte bereits fest, dass: „je bunter und bewegter, je lustiger und spielähnlicher, je interaktiver und lebhaltiger diese zu lernenden Inhalte dargeboten würden, desto besser würde gelernt.“ (Spitzer 2007: 2). Hinzu kommt, dass das Lachen ein Ventil für die Nervosität ist, die durch die Konzentration über einen längeren Zeitraum entsteht. Dementsprechend stärkt das Lachen nicht nur die Gruppendynamik und die Motivation, sondern es fördert insbesondere den Lernprozess.


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[1]     Um erfolgreich Erasmusaufenhalt, Praktikum, Studium oder Einstieg ins Arbeitsleben im Ausland zu absolvieren, brauchen die Studenten fundierte Kenntnisse sowohl in der mündlichen, als auch und insbesondere in der schriftlichen Sprache (Kross 2011: 28f).
[2]   Für die Definition siehe Billières 2005: 2.
[3]  Rivenc (2000: 89) spricht sich in diesem Zusammenhang ebenfalls für eine prosodische und phonetische Dekodierung am Anfang des Fremdsprachenerwerbs aus.
[4]  Die Verbo-tonale Methode umfasst nicht phonologische Elemente (Murillo Puyal 2002: 286).
[5] Dadurch wird das illokutive Paradoxon des Unterrichts unterbrochen, eine reelle Diskussionssituation entsteht.

[6]  Bei einem zu großen Angebot wird das Gefühl, keinerlei Fertigkeiten zu beherrschen, rasch als demotivierend und zugleich destabilisierend empfunden.

[7] Der Einsatz von Medien ist für die Prosodie und für kulturelle Unterschiede bezogen auf Gestik und Mimik sinnvoll (siehe 2.3. Prosodie und Gestik).

[8] Nach neuen Erkenntnissen der Neurologie können Informationen verfälscht werden, wenn verschiedene Sinne miteinander kombiniert werden: „auf eine allgemeine Formel gebracht: Der besser geeignete Sinn setzt sich jeweils durch“ (Schönhammer 2009: 226f).

[9]  Ziel dieses Beitrages ist es, die Theorie und die darauf basierende Methode zu erörtern; die Unterrichtspraxis steht nicht im Vordergrund. Für eine grobe Darstellung des Unterrichtsablaufs siehe Fussnote 30.

[10] Ob diese Methode für Schüler genauso erfolgreich sein kann, kann in diesem Zusammenhang nicht beantwortet werden.

[11] Viele ausländische Studenten kennen bereits das phonetische Alphabet und für diejenigen, die es noch nicht kennen, ist es in der Regel ein willkommener Wissenszugewinn.

[12] Den Sprachvarianten der deutschen Sprache stehen die verschiedenen Sprachenniveaus des gesprochenen Französisch gegenüber, die mit Beispielen wie Je ne sais pas bis hin zu /ʃepa/ verdeutlicht werden können.

[13] Siehe hierzu auch Lhote (2001).

[14] Kinesische Elemente können nur visuell wahrgenommen werden, daher ist der Einsatz von  zu diesem Zweck sinnvoll.

[15] Bei der Audiokassette ist es genau umgekehrt. Da nichts Visuelles wahrgenommen werden kann, konzentriert sich der Lernende auf die supra-segmentalen Elemente und, da er noch keinerlei semantische oder syntaktische Anhaltspunkte hat, kann er seine volle Aufmerksamkeit auf die Prosodie und nicht auf den Sinn lenken (Velčikova 2007: 5).

[16]    Vgl. hierzu auch Renard (2002:163ff) und Rasier & Hiligsmann (2007).

[17]    Die Verkettung als Sinneinheit zu erfahren, heißt die Wortgrenzen zu überwinden, um nicht nur das Sprechen, sondern auch das Verstehen zu optimieren. Es soll noch angemerkt werden, dass die erste Übung für deutschsprachige Lernende darin besteht, die Aspiration beziehungsweise die Betonung der ersten Silbe wegzulassen, um eine flüssige Aussprache der K-V-K-V zu gewährleisten.

[18]    Um den Unterschied zwischen Semem / Morphem und Silbentrennung bildlich darzulegen, spricht man deutsche Wörter französisch aus, wie z.B. [lotoflaxən] ergibt: laut/auf/lachen. Als Übung können die Teilnehmer ihren Namen französisch aussprechen.
[19] Lehnwörter wie élégant, restaurant und croissant bilden da eine Ausnahme und ein Beispiel zugleich für eine komparative Analyse.

[20] Die Analyse sollte stets durch die Teilnehmer erfolgen. Der Dozent sollte lediglich Ergänzungen  -wie zum Beispiel Ausnahmefälle - hinzufügen, und / oder alle Beobachtungen in Regeln formulieren.

[21]    Die Übungshefte von Léon (1964) und Abry & Chalaron (2010) bieten viele kleine Sätze zur Einübung konsonantischer und vokalischer Verkettungen an.

[22] Im Internet befinden sich zahlreiche Plattformen mit Angeboten an phonetischen Übungen, wie zum Beispiel: http://phonetique.free.fr.

[23] Spiele am Bildschirm sind eine sehr motivierende Übung, um das Erlernte zu überprüfen und zu festigen, da aber die Metasprache das Französische ist, sollten diese nicht zu früh eingeführt werden.

[24] Die Einheiten entsprechen den Inhalten der gängigen Lehrwerke.

[25] Die Erfahrung zeigt, dass erst dann, wenn bestimmte Vorgaben verinnerlicht worden sind, das Verlangen nach mehr Informationen entsteht, die dann ohne Überforderung verarbeitet werden können.

[26] Lernende sind in der Lage, Sprechakte bis zu vier Silben zu memorieren und problemlos wiederzugeben (Billières 1999:189).

[27] Dies geschieht erst im zweiten Teil des Kurses, wenn Lese- und Schreibübungen eingeführt werden.

[28] Wenn die nonverbalen Elemente (Prosodie, Mimik und Gestik) verinnerlicht worden sind, enstehen aus Dialogen unterschiedliche Aussagen, die die Gruppe zum Lachen bringen und somit den Unterrichtsalltag kurzweilig gestalten.

[29] Jeder Unterrichtstag ist so strukturiert, dass es Entspannungsmomente gibt – im Allgemeinen kurz vor der Mittagspause und am Schluss -, in denen wiederholt wird, was gelernt worden ist (die Lernenden haben eine entspannte Haltung eingenommen, dabei sind die Augen geschlossen). Es gibt auch Momente der Konzentrationswiederaufnahme – im allgemein nach der Vormittags- und Mittagspause, die immer mit Bewegungen einhergehen (Präsentationssimulation, Gymnastik mit den Ortpräpositionen oder auch Spiele mit den Zahlen). Als Wiederholung werden beidseitig bedruckte Memokarten verwendet, mit dem französischen Ausdruck (Beispiel: Ça s’écrit comment?, Je suis désolé, Il est quelle heure?) auf der einen und der deutschen Übersetzung auf der anderen Seite. Bezogen auf Suggestopädie und Superlearning-Methoden, vgl. die spezielle Ausgabe von Le francais dans le monde, janvier 1999).

[30] Es wird ganz bewusst auf [œ̃] verzichtet, um die Lernenden nicht zu überfordern. Genauso bleiben bestimmte Ausnahmen wie fao oder européen nicht erwähnt.

[31] Ein weiterer Weg wäre derjenige vom Ausgangsvokal zum Nasallaut, also von [ɔ] nach [ɔ̃].