Mediengestütztes
Lernen –
bei welchen
Medien, bei welchen Inhalten, mit welchen Lernern?
Ein Plädoyer
für pädagogische Intuition
Hans W.
Giessen (Saarbrücken)
Abstract (English)
Media-based learning is not necessarily more efficient
simply because media are involved. There are several variables which
influence its success: the media themselves, the respective content, and the
learner’s cognitive styles. All these variables have to be taken into
consideration, separately and in their mutual interaction, so as to decide
whether and under what circumstances media-based learning is efficient, and in
what cases it may be counterproductive.
Key words: media-based learning,
variables of success, cognitive styles
Abstract (Deutsch)
Mediengestütztes Lernen
ist nicht zwangsläufig sinnvoll und effektiv, nur weil es medial erfolgt.
Vielmehr gibt es verschiedene Variablen, die den Erfolg beeinflussen: das
Medium selbst, der Inhalt, der Lernertyp. Grundsätzlich müssen alle Variablen
in ihrem Zusammenwirken berücksichtigt werden, um zu entscheiden, wann
mediengestütztes Lernen sinnvoll und wann es gegebenenfalls kontraproduktiv
ist.
Stichwörter: mediengestütztes
Lernen, Erfolgsvariablen, Lernertypen
1 Ist
mediengestütztes Lernen sinnvoll?
In der Frühphase mediengestützten Lernens hat Clark (1983) in einem
damals vielzitierten Aufsatz angedeutet, dass das gewählte Medium vermutlich
keine entscheidende Konsequenz für den Lernprozess habe. Im Rahmen eines
Drittmittelprojekts, das Chancen und Probleme eines mediengestütztesnSprachunterrichts untersuchen sollte (Projekt „Sprachnetzwerke“ im
Modelversuchsprogramm „Lebenslanges Lernen“ der „Bund-Länder-Kommission für
Bildungsplanung und Forschungsförderung“, Förderkennzeichen: A6682SL01), wurde
aber schnell und bereits im Rahmen der Literatursichtung im Vorfeld deutlich,
dass eine Bilanz des mediengestützten Lernens (nachweisbar) komplexer ist als
gemeinhin vermutet (Giessen 2004).
Zunächst (und sehr allgemein) konnte zwar bestätigt werden, dass die
Mehrzahl der Studien eine gewisse Gleichwertigkeit des traditionellen und des
mediengestützten Lernens erkennen lassen. Da es sich um quantitative Studien
handelte, wurden in der Regel Schulklassen oder Lernergruppen miteinander
verglichen. Dabei war die soziographische Zusammensetzung der Gruppen, aber
auch der Lerninhalt, möglichst identisch, so dass die einzige veränderte Variable
im mediengestützten Unterricht lag. Mediengestützter Unterricht hat sich im
Rahmen dieser experimentellen Studien - also im direkten Vergleich mit
traditionellem Präsenzunterricht - im Schnitt als nicht schlechter erwiesen als
die herkömmlichen Unterrichtsmethoden – allerdings in der Regel auch nicht als
signifikant besser.
Allerdings gab es Beobachtungen, die darauf hindeuten, dass einzelne
Schüler mit mediengestütztem Lernen besser zurechtkommen als mit traditionellem
Unterricht, während andere Schüler umgekehrt mit mediengestütztem Lernen
größere Probleme hatten, weniger gut zurecht kamen und sogar schlechter
abschnitten, als dies im traditionellen Unterricht der Fall gewesen wäre.
Demnach könnten die experimentellen Studien also eine Zweiteilung der Schülerschaft
in diejenigen, die vom Lernen mit dem Computer profitieren, und andere, die
weniger gut mit mediengestütztem Unterricht zurechtkamen, implizieren.
Welche weitere Variable könnte dafür eine Rolle spielen? Wallace und
Mutooni schildern bereits im Jahre 1997, dass die Nutzer eines
computergestützten Angebots im Gegensatz zu den Teilnehmern einer
Präsenzveranstaltung die Tendenz zeigten, so lange bei den einzelnen Themen zu
verweilen, bis ein hohes Verständnis des Lernstoffs erreicht war. Sie lernten
auch flexibler über den ganzen Tag verteilt als ihre ,Konkurrenten'.
Offensichtlich benötigt das mediengestützte Lernen also mehr Zeit als der
traditionelle Unterricht. Studierende, die diese Zeit nicht aufbringen konnten
oder wollten, profitierten nicht von dem mediengestützten Unterricht - im
Gegenteil.
Pitman, Gosper und Rich analysierten im Jahre 1999 umgekehrt die Noten
von 348 Studierenden und bezogen sie auf deren Lernverhalten; dabei zeigte
sich, dass Studierende mit besseren Noten häufiger und regelmäßiger die
computergestützt präsentierten Zusatzangebote abriefen und nutzten als die
Studierenden mit den schlechteren Noten. Schulman und Sims konnten im Jahre
1999 diese Vermutung ebenfalls bestätigen – sie haben beobachtet, dass die
besseren Lerner lieber und häufiger mediengestützt lernten und arbeiteten,
während schlechtere Lerner eher traditionelle Lernformen wählten.
Unterschiedliche Zeitvolumina wären demnach ein Kriterium, das für den
Erfolg mediengestützten Unterrichts bedeutsam sein kann. Man muss offenbar
genug Zeit haben, um mit dem Computer zu lernen – offensichtlich mehr Zeit als
beim „klassischen“ Unterricht; wenn man aber diese Zeit aufbringt oder auch
aufbringen will, scheint man auch einen größeren Lernerfolg zu haben. Dies bestätigen
weitere Befragungen, qualitative Studien und Evaluationen - beispielsweise
Scott et al (1997) -, die 123 distant learners im Rahmen eines
multinationalen E-Learning-Projekts nach ihrer Einschätzung befragten. Erneut
gaben die Probanden an, dass ihnen große Zeitvolumina und eine angemessene
Zeitkoordination ausgesprochen wichtig waren. Ähnlich ist schließlich das
Ergebnis von Ward & Newlands aus dem Jahre 1998. Die Versuchspersonen gaben
als entscheidende Vorteile an, dass sie größere Freiheiten hatten, den
Zeitpunkt und das Tempo des eigenen Lernens zu bestimmen. Dies führte auch hier
dazu, dass die Studierenden länger bei den Lerninhalten blieben und dass sie so
lange studierten, bis sie alle Informationen aufgenommen und verarbeitet
hatten. Die Hauptkonsequenz von Ward und Newlands ist deshalb – erneut -, dass
durch mediengestütztes Lernen mehr Inhalte aufgenommen werden können, dass dazu
aber auch mehr Zeit benötigt wird. Schließlich bestätigen beispielsweise auch
Usip und Bee (1998) die Bedeutung des Faktors Zeit. Sie untersuchten,
welche Merkmale die Nutzer von Online-Angeboten von den Nutzern
traditioneller Vorlesungen unterschieden. Auch bei ihnen gab es als wichtigstes
Ergebnis, dass die Nutzer computergestützter Angebote zunächst offenbar im Schnitt
nicht schlechter oder sogar besser waren als Letztere. Ganz entscheidend war
aber auch hier, dass sie mehr Zeit benötigten, um den Inhalt - dann aber in der
Regel auch intensiver – aufzunehmen und Tests und Leistungsüberprüfungen
durchzuarbeiten. Erfolgreich war letztlich nur der Teilnehmerkreis, der so viel
Zeit auch zur Verfügung hatte.
Allerdings hat sich im Lauf unseres Projekts gezeigt, dass sich auch
hinter diesem Befund eine weitere Erklärungsebene verbergen kann. Offenbar
spielt auch die objektiv zur Verfügung stehende Zeit nicht die entscheidende
Rolle. Viele Schüler nahmen sich die Zeit nämlich bewusst nicht, weil sie keine
Freude am mediengestützten Lernen hatten. Unsere Befragungen haben ergeben,
dass dies vor allem an zwei Faktoren hing: den Lerninhalten sowie am
Lernertypus.
Natürlich gibt es Formen des mediengestützten Lernens, bei denen -
ähnlich dem traditionellen Unterricht - auf einzelne Lerner und deren
individuelle Vorlieben und Schwierigkeiten eingegangen werden kann, etwa bei der
Videokonferenz (Bufe & Giessen 2005). Teilweise gilt dies auch für
andere sogenannte “social media“, zumindest (erneut) in Abhängigkeit von der
Art und Weise ihres Einsatzes.
Dagegen dominiert bei mediengestützten Lerneinheiten, Tutorien, oder
Übungen, die ja in der Regel standardisiert sind, das Medium, so dass hier
mitunter lediglich die Entscheidung der Akzeptanz oder der Verweigerung als
Handlungsalternative der Lerner existiert. Sie werden ja teilweise gerade
deshalb produziert, um mit einer gewissen Effizienz Lerninhalte für mehrere
Lerner zur Verfügung zu stellen. Die Folge besteht darin, dass Lerner, für die
andere Lernformen besser geeignet wären, gezwungen sind, sich dem medial
präsentierten Inhalt zu unterwerfen.
Natürlich gibt es auch mediengestützte Angebote, die nicht von einer
Schule beziehungsweise von Lehrern aufgezwungen werden – etwa CDs mit
Sprachkursen oder entsprechende Online-Angebote. Hier ist natürlich kein
direkter empirischer Vergleich zwischen zwei Lernergruppen möglich. Grundsätzlich
scheinen solche Angebote auf eine gewisse Nachfrage zu stoßen; dies könnte ein
Indikator für ihre Wirksamkeit sein. Auch hier ist aber fraglich, ob es nicht
im Vorfeld eine Selektion der potentiellen Lerner gibt – ob eben nur diejenigen
solche Angebote erwerben, die gut und zielführend mit mediengestütztem
Lernmaterial umgehen können. Andere kaufen solche Angebote womöglich gar nicht
erst. Zudem hat sich schon relativ früh gezeigt, dass auch die Motivation zur
Nutzung mediengestützter Lernangebote differenziert zu sehen ist; zumindest ist
die Qualität des Lernens oder das Ergebnis nur eine und mitunter nicht einmal
die primäre Kategorie bei der Entscheidung für ein solches Produkt – andere
Kategorien von genauso großer - teilweise gar von größerer - Bedeutung sind
beispielsweise die damit mögliche räumliche und zeitliche Flexibilität beim
Lernen und die so erreichbaren Mehrwerte. Erwartungen an die pädagogische
Qualität und die Aufwand-Ergebnis-Relation treten dagegen zurück (Kariya 2003).
Der Markt für Bildungsmedien ist also ebenfalls kein Argument gegen die
Vermutung, dass es unterschiedliche Lernertypen gebe, von denen manche auch
Schwierigkeiten mit medialem Lernen haben.
Dass es unterschiedliche Lernertypen gibt, ist im Übrigen schon lange
bekannt. Hier sei auf die historische Studie von Kurt Lewin aus dem Jahre 1942
verwiesen. Dass unterschiedliche Typen beim Umgang mit dem Computer existieren,
ist ebenfalls keine neue Erkenntnis. Populär wurde diese Einsicht beispielsweise durch das Buch von Sherry
Turkle bereits im Jahre 1984. Obwohl mithin die Existenz unterschiedlicher
Lernertypen auch im Kontext mediengestützten Lernens nicht überraschen sollte,
fällt auf, dass diese nur selten berücksichtigt werden.
Der Grund liegt - wie bereits erwähnt - vermutlich vor allem darin,
dass mediengestützte Lerneinheiten in der Regel für Gruppen oder Klassen
vorbereitet und organisiert beziehungsweise als Materialien für Nutzergruppen
(und eben nicht für individuelle Lerner) produziert werden, so dass auch die
Evaluation auf Gruppenebene erfolgt. Wenn nun eine solche Evaluation keine
signifikant schlechteren Ergebnisse als beim traditionellen Unterricht zeitigt,
fällt die Missachtung individueller Lernertypen (zumindest im Kontext der
Evaluation) kaum auf. So kann es sein, dass in der Tat verschiedene Lerner
durch mediengestützte Lernangebote (wenngleich vielleicht zum Preis eines
erhöhten Zeitaufwands) profitieren, während andere Lerner, die größere
Schwierigkeiten haben, mit ihren Problemen in den Evaluationen unberücksichtigt
bleiben. Die Lernersicht spielt, da es sich um eine individuelle Kategorie
handelt, die quantitativ schlechter darstellbar ist, für die Bewilligung vom
Mittel zur Produktion von Lerninhalten oder für Rückmeldungen von
Aufsichtsbehörden bislang noch kaum eine Rolle.
Aus diesem Grund gibt es Studien, die sich mit Lernertypen im Kontext
des mediengestützten Lernens befassen, noch nicht sehr lange. Die Einsicht,
dass die Berücksichtigung der Lernersicht (Ehlers 2004) beziehungsweise individueller,
kognitiver Lernstile für mediengestütztes Lernen von Bedeutung ist, hat erst
seit kurz vor Mitte des vergangenen Jahrzehnts zu entsprechenden Studien
geführt.
In jedem Fall ist deutlich, dass die Vorstellung, es existiere eine
Gleichwertigkeit des mediengestützten und des traditionellen Unterrichts,
wichtige Aspekte ignoriert – übrigens bezogen auf beide Lernformen: Manche
Lerner profitieren von mediengestütztem Lernen offenbar auch deutlich stärker
als vom traditionellen Unterricht (Giessen 2004: 44ff). Was also sind die
Variablen, die mediengestütztes Lernen erfolgreich(er) werden lassen – und wann
sollte man vielleicht besser darauf verzichten? Sicher existieren viele
situationale und individuelle Aspekte, die sich im Einzelfall auswirken. Auf einer
überindividuellen Ebene spielen jedoch offenbar das Medium beziehungsweise die
Art der mediengestützten Lernmaterialien und der Lernertyp die entscheidenden
Rollen. Auf diese Aspekte beziehungsweise Variablen wollen wir uns daher im
Folgenden konzentrieren.
2 Inhalte,
Medien, Lernertypen
Grundsätzlich – und losgelöst vom mediengestützten Lernen – ist es ein
Gemeinplatz zu behaupten, dass nicht alle Inhalte mit allen Medien gleich gut
übermittelt werden können. Ein Beispiel soll diesen Zusammenhang verdeutlichen:
Warum sind es zumeist Zeitungen
und Zeitschriften, die investigativ berichten und gar Krisen des politischen
Systems auslösen, wie die Washington Post in den USA die Watergate
Affäre? Warum gelingt dies einer Tageszeitung, die von relativ wenigen
(wenngleich sicherlich einflussreichen und meinungsbildenden) Menschen gelesen
wird, nicht aber dem Fernsehen, das von viel mehr Zuschauern gesehen wird? Ein
Blick auf die Fernsehberichte jener Zeit verdeutlicht schnell, warum dies so
ist. Die Fernsehreporter filmten nämlich die Washington Post ab, dazu
noch das Watergate Gebäude von außen und selbstverständlich auch das Weiße
Haus. Aber sie hatten natürlich keine Bilder dessen, was im Rahmen der
Watergate Affäre geschehen ist. Investigativer Journalismus in Bezug auf
personenbezogene Skandale ist demnach mit dem Fernsehen kaum machbar, weil dort
eben alles bebildert werden muss. Dies ist natürlich anders bei investigativem
Journalismus, der vom Bild lebt. Wenn ein Kamerateam in einem Supermarkt verschimmelte
Lebensmittel aufspürt, ergibt dies eindrucksvolle Bilder und hat eine starke
Wirkung in der Öffentlichkeit. Aber da, wo es um nicht mehr beobachtbare, weil
in der Vergangenheit durchgeführte Taten von Personen und um ihr oft heimliches
Verhalten geht, gibt es keine entsprechenden Bilder. Da es fast unmöglich ist,
ohne authentisches Bildmaterial der handelnden Personen – und ohne die Chance,
es zu drehen – aufklärende Reportagen über deren Verhalten zu erstellen, wird
es in Fernsehsendungen in der Regel auch gar nicht versucht. Dieser Verzicht
auf entsprechende Themen ist eine Folge der Einsicht in die Notwendigkeiten des
Mediums. Dagegen lassen sich solche Reportagen sehr wohl für eine Zeitung
erstellen. Hier kann beschrieben werden, wie die Informationen recherchiert
worden sind. Wenn deshalb solche Skandale durch Presseberichte öffentlich
werden, dann fast immer durch die Printmedien. Das Medium entscheidet also – in
diesem Beispiel sehr eindrücklich –, welche Inhalte dargestellt werden können
und wie sie wirken.
Diese Erkenntnis gilt aber offenbar auch für Lernmaterialien. Auch
hierfür ein Beispiel: Im Rahmen eines unserer Projekte zum Thema Sprachenlernen
und Medien wurden Videoclips für ein Multimedia-Angebot produziert, auf
denen Muttersprachler zu sehen und hören waren (Giessen 2006). Die Integration
authentischer Sprachbeispiele schien einen deutlichen Mehrwert des Mediums
darzustellen; insbesondere sollte das Verstehen der Sprache durch synchrones
Erleben von Mundbewegungen und lautlichen Äußerungen erleichtert werden. Die
Integration in ein Multimedia-Angebot bedeutete, dass das Videomaterial
standardmäßig nicht bildfüllend (wie beim Fernsehen) dargestellt wurde, sondern
etwas mehr als ein Viertel des Bildschirms einnahm, die Mundbewegungen waren
damit sehr gut zu erkennen. Natürlich konnten die Lerner auf eine bildfüllende
Darstellung umschalten; dies erforderte aber ein aktives Eingreifen. In der
Normaldarstellung war die Frame-Lösung Teil des Multimedia-Angebots, das
weitere Mehrwerte aufzuweisen schien. So waren beispielsweise stets die
Navigationsleiste sowie ergänzende Informationen - auch zu den Videoclips -
verfügbar.
Interessant ist nun, dass die Testnutzer die Videosegmente nicht auf
die Art und Weise nutzten, wie wir uns das vorgestellt hatten. Teilweise
brachen sie die Anwendung ab, bevor sie zu Ende war. Wie kam es zu diesem
unbefriedigenden Verhalten? Wir beobachteten die Nutzer und führten zudem
verschiedene Interviews durch. Als ein Ergebnis dieser Datenerhebung konnte
festgehalten werden, dass dieses Verhalten zunächst nicht von den
videobasierten Inhalten verursacht worden war. In einer Vollbilddarstellung
fanden die Probanden die Videoproduktionen ansprechend, interessant und
didaktisch hilfreich. Vielmehr verursachten mediale Charakteristika das
unbefriedigende Nutzerverhalten.
Ein Hauptproblem beim Betrachten von Videoclips in computergestützten Multimedia-Angeboten scheint die
geringe Distanz zum Computer-Monitor zu sein. Die Nutzer sitzen sehr nahe vor
dem Monitor, weil sie Icons oder Hyperlinks exakt mit der Maus treffen müssen.
Sie fixieren in der Regel gezielt nur einen Bereich des Monitors, oftmals gar
nur einen Punkt. Dies führt zu einer Verengung der Aufmerksamkeit. Des Weiteren
ist die Zeichenauflösung von Computer-Monitoren relativ gering, mit der Folge,
dass die Augen relativ rasch ermüden. Schließlich ist die Körperhaltung nahezu
unveränderbar: Der Computer-Monitor kann in aller Regel nicht einfach
verschoben werden, wenn die Sitzposition unbequem wird. Gerade dann, wenn man
längere Zeit auf nur einen Punkt des Monitors blickt, verkrampft sich die
Haltung ganz besonders, was die Ermüdungseffekte weiter verstärkt. Alle
befragten Studierenden bestätigten daher, dass es sie anstrenge, längere Zeit
auf einen Punkt zu blicken, auch wenn sich die Informationen auf diesem Punkt
bewegten. Diese Einschätzung kann bezüglich der Videoclips in
computergestützten Multimedia-Angeboten
zu verschiedenen Handlungskonsequenzen führen. Die Nutzer schauen nicht
lange auf das relativ kleine Videoframe, sondern lassen die Augen wandern. Dies
ist relativ leicht möglich, denn es gibt noch weitere Frames und Informationen,
welche die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und als zusätzliche Informationen
neben dem Videobild beabsichtigt sind, denn sie betten das Bild in eine
visuelle Umgebung ein, die vor allem auch eine reiche Informationsumgebung ist.
In der Tat bestätigten viele Studierende, dass sie einen Clip zwar
laufen lassen, aber nicht lange zusehen. Sie haben häufig sogar den subjektiven
Eindruck, dass sie dem Inhalt dennoch folgen können, weil sie ja zudem die
akustischen Informationen hören - dass sie also nichts versäumen. Aber sie sind
zumindest und zwangsläufig weniger konzentriert – und die visuellen
Zusatzinformationen entgehen ihnen dann natürlich ganz. Offenbar besteht somit
eine weitere Handlungskonsequenz häufig darin, die Möglichkeiten der
Interaktivität, die es ja erstmals auch beim Bewegtbild (bei Time Based
Media) gibt, zu erproben. Viele Nutzer sehen sich den Anfang einer Produktion
an und fahren dann mit dem Schieberegler im Verlauf des Films nach vorne, um zu
überprüfen, ob es sich lohnt, den Clip insgesamt anzusehen. Wenn sie den
Eindruck haben, dass es doch wichtig sein könnte, den gesamten Film zu sehen,
suchen sie in der Regel die Stelle, an der sie die chronologische Betrachtung
unterbrochen hatten. Sie starten also nicht von neuem, denn es wird als
langweilig empfunden, eine Passage, die schon bekannt ist, ein zweites Mal
anzusehen. Nun ist es aber schwierig, exakt die Stelle zu finden, an der der
Film zunächst unterbrochen wurde. Mit dem Schieberegler kann man eine bestimmte
Stelle nur mit ungefährer Exaktheit ansteuern, und kaum jemand merkt sich
Timecode-Angaben, wenn er mit dem Schieberegler hin- und herfährt. In der Regel
finden die Nutzer also nicht die exakte Stelle des Ausstiegs aus dem Film, so
dass sie entweder doch eine Passage doppelt sehen oder es fehlt ihnen ein
Stück. Dann verlassen Zuschauer häufig die Videosequenz ganz, weil sie den
Inhalt nicht rekonstruieren können.
Es sei allerdings (erneut) darauf hingewiesen, dass diese
Handlungsalternativen nur bei Videos auftreten, die in eine multimediale
Umgebung eingebettet sind, bei denen also das Videobild relativ klein ist und
daneben die Navigationsleiste oder andere Fenster zu sehen sind, die den Blick
auf sich lenken. In den Fällen, in denen der Computer-Monitor mit einer
Vollbild-Darstellung ausschließlich als Fernseher-Ersatz genutzt wird, gilt
dies natürlich nicht. Aber dann ändern sich ja auch viele der äußeren
Rahmenbedingungen. Die Sitzhaltung ist eine andere, ist der Computer nur der
Kanal für eine Fernsehproduktion, die auch als solche konsumiert wird. Das
beschriebene Verhalten tritt auch dann nicht auf, wenn im Klassenverbund oder
im Seminar gearbeitet wird und die Studierenden dazu angeleitet werden, die
Informationen jeweils gleichzeitig zu sichten. Die Beschreibung verdeutlicht
aber bereits die Unangemessenheit einer solchen Situation. Immerhin ist dann
offenbar der soziale Druck, der von den Dozenten oder von den Kommilitonen, die
sich gegenseitig beobachten, ausgeht, so groß, dass die Nutzer in der Regel die
Videoanwendungen zu Ende sehen, ohne einzugreifen. Multimedia-Angebote sind aber
klassische Selbstlernmedien; und in diesen Situationen treten die beobachteten
Schwierigkeiten mit den authentischen Videomaterialien fast ausnahmslos
auf.
Es scheint also ein Missverständnis zu sein, für computergestützte
multimediale Selbstlernangebote authentische Sprachmaterialien produzieren zu
wollen, um Studierenden einen leichteren Zugang zur Zielsprache zu ermöglichen.
Authentische Sprachmaterialien eignen sich im Zweifelsfalle eher für
Videokassetten beziehungsweise DVDs – dort können aber die anderen Vorteile
einer computergestützten Multimedia-Produktion, die insbesondere für das
autonome Lernen von entscheidender Bedeutung sind, nicht genutzt werden. Eine
Videokassette oder eine DVD schließt beispielsweise Medienwechsel und damit
direkte, ins Medium integrierte Übungsaufgaben aus. Im Kontext computergestützter
Multimedia-Techniken sind Videoclips mit authentischen Sprachbeispielen dagegen
zumindest ineffektiv, obwohl ihr Einsatz zunächst naheliegend und sinnvoll
erscheint.
Das unterschiedliche Verhalten beim Betrachten von Videoclips je
nachdem, ob sie allein oder im Gruppenkontext genutzt werden, deutet des
Weiteren darauf hin, dass beim mediengestützten autonomen Lernen offenbar nicht
zuletzt ein besonders hohes Maß an Selbstdisziplin notwendig ist. Der Grad der
Selbstdisziplin ist nun aber vor allem individuell geprägt. Das Beispiel des
mediengestützten Lernens mit Hilfe authentischer Sprachbeispiele auf Video
verdeutlicht also gleichzeitig, welch enger Zusammenhang zwischen medialer
Produktion, ihren Zwängen (und Möglichkeiten) einerseits, und dem individuellen
Lernertypus andererseits existiert.
Die Wechselwirkung zwischen mediengestützten Lehrmaterialien und
Lernertyp ist in verschiedenen Zusammenhängen immer wieder aufgefallen. Im
Jahre 2005 betonten Bufe & Giessen (und analog beispielsweise Bailey &
Iqbal 2007) bereits, dass interaktive Online-Kommunikation - die ja ein
deutlicher Mehrwert des mediengestützten Sprachenlernens zu sein scheint, da
sie mit Muttersprachlern erfolgen kann - in überraschendem Maß darunter leidet,
dass tatsächliche Spontaneität in diesem Kontext kaum möglich ist. Auch bei
synchronen Kommunikationsszenarien wie beispielsweise der Videokonferenz kommt
es zu mehr oder weniger langen und störenden zeitlichen Verzögerungen.
Grundsätzlich fehlen auch verschiedene kommunikative Zusatzinformationen, so
dass Ironie, Genervtheit oder Langeweile nicht erkannt werden. Diese Faktoren
können die Kommunikation durchaus beeinträchtigen.
Zu den Medieneffekten kommen die individuellen Effekte. So ist die
individuelle Wahrnehmungsfähigkeit höchst unterschiedlich (Montgomery 1999).
Visuelle Lerner werden am besten bedient, wenn sie grafische Darstellungen
erhalten; auditive Lernertypen sollten Informationen eher akustisch aufnehmen
(Ferrari & Sternberg 1998). Die Nutzung mediengestützter Lernmaterialien
wird also nie gleich sein; für manche Lerner eignen sich spezifische Medien,
für andere eher nicht. Es ist also grundsätzlich schwierig, allgemeine Regeln
zum Medieneinsatz aufzustellen.
Workman (2004) konnte sogar zeigen, dass es Qualitätsunterschiede bei
der Bearbeitung von Aufgaben - und mithin beim Lernen - in Abhängigkeit davon
gibt, ob die Inhalte über das Internet oder über eine CD-ROM zur Verfügung
gestellt werden (Workman 2004). Das Lernen im Internet war stärker sozial
ausgerichtet und benötigte mehr Interaktionen und rief solche hervor.
Vermutlich, so kann hinzugefügt werden, lenken im Internet die dort verfügbaren
Programme oder auch nur die im Hintergrund existierenden Möglichkeiten ab. In
jedem Fall war das mediengestützte Lernen über das Internet weniger
strukturiert. Dieses Medium erwies sich aber als positiv für soziale Lerner.
Dagegen war das Lernen via CD-ROM eher monoton, aber deutlich stärker
strukturiert. Dies war positiv für Lerner, die introspektiv arbeiteten. Es
konnte sogar gezeigt werden, dass diejenigen Lerner, die leichter mit
abstrakten Inhalten umgehen konnten, besser webbasiert lernten. Dagegen
arbeiteten diejenigen Lerner, die konkrete Informationen bevorzugten und diese
Schritt für Schritt aufnehmen wollten, lieber mit der autodidaktischen CD-ROM.
Es hat sich also gezeigt, dass bereits die Entscheidung wichtig ist, ob
computerbasierte Lehrmaterialien für das Internet oder den heimischen Computer
produziert werden; je nach Lernertyp gab es spezifische Vor- und Nachteile.
Empirische Beobachtungen der Bedeutung von Medium und Lernertyp reichen
bis in die neunziger Jahre zurück (Fussell & Benimoff 1995), und es gibt
inzwischen viele ähnliche Beobachtungen (vgl. etwa Tamim et. al. 2011), so dass
die eingangs erwähnte Vermutung von Clark (1983), nach der das spezifische
Medium für den Lernprozess irrelevant sei, heute wohl nicht mehr akzeptiert
sein dürfte.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass es wohl keine allgemeingültige
Methode gibt, medienbasierte Lehrmaterialien zu erstellen. Offenbar sind viele
Ergebnisse individuell, situativ und kontextabhängig (Bangert 2008). Dennoch
ist es möglich, Aussagen dahingehend zu treffen, in welchem Kontext
medienbasiertes Lernen (in jeweils spezifischen Medien) sinnvoll und effektiv
ist. Es wurde bereits verschiedentlich versucht, diese unterschiedlichen
Auswirkungen theoretisch zu fassen.
3 Theoretische
Anmerkungen
Insbesondere bezüglich des Einsatzes von Medien gibt es bereits
verschiedene Theorien. Bekannt sind etwa die Ansätze Herbert Marshall McLuhans
(1962) oder die damit verwandte media richness theory von Richard Daft
und Robert Lengel (1984). Je nachdem, wie sehr die Lerner (oder allgemein: die
Nutzer) vom Medium absorbiert werden, sprechen Daft und Lengel von unterschiedlichen
Graden der media richness: In diesem Sinne schwach ausgeprägte Medien
sind nicht intensiv genug, die gesamte Fokussierung zu erreichen. Beispiele
sind etwa Diskussionsforen, Chats oder auch E-Mails. Weitere Mängel, die dazu
führen, dass das Medium eher schwach wirkt, sind etwa das Fehlen eines
unmittelbaren Feedbacks innerhalb des genutzten Mediums. Die Folge sind fast
zwangsläufig Aufmerksamkeitsdefizite und Unsicherheit im Hinblick auf zu
absolvierende Aufgaben. In der weiteren Folge bedeutet die Nutzung von in
diesem Sinne schwachen Medien, dass Lernen - sowohl beim Selbstlernen, noch
stärker aber natürlich beim kollaborativen Lernen (vgl. dazu auch Mason 2004) -
beachtliche kognitive Anstrengungen erfordert, die bereits damit beginnen, herauszufinden,
was überhaupt gewollt ist, und ob dies dem dient, was man selbst will. Dies sei
der Grund, warum im Kontext medialen Lernens mehr Selbstdisziplin notwendig ist
als in traditionellen Lernsituationen.
Relativ neu dagegen ist der Versuch, die medientheoretischen Aussagen
mit Untersuchungen zum Lernertyp zu koppeln. Diese Überlegungen spielten
(allzu) lange keine Rolle (Flavell 1992; Sternberg & Grigorenko 1997),
obwohl es grundsätzlich viele verlässliche Aussagen über unterschiedliche
kognitive Lerntypen gab (Grigorenko & Sternberg 1995). Die Studien bezogen
sich aber üblicherweise auf den traditionellen Unterricht. Dass es dort
Unterschiede bei der Informationsverarbeitung und beim Lernen gibt, ist
eindeutig (Rehder & Hoffmann 2005). Die Verbindung mit dem Medieneinsatz
lässt sich aber erst ab den 1990er Jahre beobachten (z.B. Pillay 1998).
Entscheidend ist, auf welche Weise ein Lerner Informationen aufnimmt und
verarbeitet (Hayes & Allinson 1998) und in der Folge Probleme löst und
Entscheidungen trifft (Gardner 2009). Ein richtungsweisender theoretischer
Ansatz dazu ist etwa die cognitive load theory (Hazeltine 6 Ruthruff
& Remington 2006). Verwandte Überlegungen stammen von Robert J. Sternberg
(1997). Seine theory of mental self-government ist recht komplex und
daher mitunter schwer zu operationalisieren. Sie geht davon aus, dass Lerner
unter idealen (und freien) Bedingungen den Lernprozess im Einklang mit ihren
kognitiven Möglichkeiten organisieren. Dies führe zu unterschiedlichen Formen
mentaler Repräsentationen beziehungsweise unterschiedlichen Kodierungen.
Unterschiedliche Lerner benötigen daher unterschiedliche
Lernsituationen und Lernstrategien. Manche lernen besser im Kontext
interaktiver Gruppenprozesse, andere benötigen Ruhe, um sich konzentrieren zu
können. Dieses Beispiel wurde deshalb gewählt, weil es naheliegt, es (zunächst
theoretisch) mit den genannten Medientheorien zu koppeln. Die erstgenannte
Gruppe wird vermutlich von verschiedenen medialen Lernformen deutlich
profitieren, etwa von Diskussionsforen. Für introspektive Lerner stellen sie
dagegen vermutlich eher eine Behinderung im Lernprozess dar.
Ein weiteres Beispiel: Es ist ebenfalls schon lange bekannt, dass
verschiedene Lerner am besten lernen, indem sie beobachten (Bandura 1978).
Offensichtlich werden Spiegelneuronen aktiv, wenn sie entsprechende Bemühungen
anderer Lerner sehen, so dass ihre Selbstmotivation und letztlich ihr
Lernerfolg steigt. Hier ist anzunehmen, dass auch mediale Beispiele positiv
wirken können (etwa aus Fernsehsendungen). Umgekehrt müssen andere Lerner
selbst Erfahrungen machen, um sie erfolgreich speichern und weiterverarbeiten
zu können. Die vermittelte Kommunikation stellt für sie also eine Beschränkung
dar. Allerdings könnte es sein, dass Lerner, die individuelle Konzepte für ihr
Lernen benötigen, einen Vorteil durch und in Online-Lernumgebungen haben – dort
zumindest im Vergleich zum beobachtenden Lernertyp.
Wir gelangen hier also – zumindest theoretisch – zu einer spezifischen
Zuordnung von Lernertypen und unterschiedlichen Szenarien medialen Lernens.
Des Weiteren benötigen unterschiedliche Lernertypen eine jeweils
unterschiedlich dichte und umfangreiche Menge von Informationen, um letztlich
von den Lehr- und Lernbemühungen profitieren zu können. Diese Informationen
sind notwendig, um im Rahmen metakognitiver Vorgänge den Aufwand, die Probleme
und den Nutzen des jeweiligen Lernprozesses abzuwiegen (Hayes & Allinson
1998). Vielleicht erklärt dies zunächst die Befunde von Baruch & Nicholson
(1997), die beobachtet haben, dass Lerner mit hoher
Unsicherheitsvermeidungstendenz – die also eine nur geringe Bereitschaft haben,
Risiken einzugehen und ohne unmittelbare Sicherheit zu leben – sich mit
Selbstlernmedien eher unwohl fühlen. Es gibt aber auch Parallelen zu der weiter
oben beschriebenen Beobachtung: Da Online-Medien den Grad an
Mehrdeutigkeit - sowohl bezüglich der Aufgaben, als auch hinsichtlich der
Erwartungen an den jeweiligen Lerner (und des Lerners an sich selbst) -
erhöhen, sind Lerner mit einer geringeren Toleranz hinsichtlich der
Unsicherheitsvermeidung dort im Nachteil, während Lerner mit einem höheren Grad
an Unsicherheitsvermeidung gar weitere Vorteile generieren können.
Natürlich ist es wünschenswert, zu wissen, ob und wie mediengestützte
Lehrmaterialien sinnvoll und effizient eingesetzt werden können. Bei der
Abschätzung der Frage, ob der Einsatz überhaupt sinnvoll ist, erscheint die
bereits beschriebene Beobachtung bedeutsam, dass mediengestütztes Lernen
grundsätzlich zeitintensiver ist als traditionelles Lernen. Demnach ist es
sowohl für die Dozenten, als auch für die Lerner wichtig, mediengestützte
Lernmaterialien in der Weise zu nutzen, dass der inhaltliche Mehrwert
entsprechend groß ausfällt und die Mehrzahl der Lerner davon profitiert.
Fraglich ist aber, ob sich eine Systematik entwickeln lässt, die
Inhalte, Nutzertypen und Medium koppelt. Dies scheint jedoch - wie bereits
angedeutet - kaum möglich zu sein, da bereits die genannten Variablen und ihre
Wechselwirkungen zu viele unterschiedliche Situationen entstehen lassen. Zu den
vielfältigen und größtenteils noch unerforschten Wechselwirkungen zwischen den
beschriebenen drei Hauptvariablen kommen weitere und stets neue Variablen -
nicht zuletzt die technische Entwicklung, die die Medien selbst immer weiter
verändert und neue Situationen evoziert.
Eine mögliche Reaktion ist aber diejenige, zumindest die Einsicht in
die Wirkungsweise unterschiedlicher Variablen stets mit zu berücksichtigen.
Dies ist weniger ,neu’ (und weniger schwierig in der Umsetzung), als es klingt,
denn in der Tat erfordert jeder Unterricht eine wechselseitige Anpassung des
Lehrenden und der Lerner. Wichtig ist also, zunächst der Intuition - des
Lehrenden wie auch der Lernenden - zu vertrauen und mediengestützte
Lernprozesse nicht dort zu fordern, wo sie kontraproduktiv oder auch nur
problematisch in der Aufwand-Ergebnis-Relation sein können, nur weil Medien
noch immer ,schick’ und ,modern’ sind.
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