Evaluierende
Conclusions –
Untersuchung germanistischer
studentischer Hausarbeiten
zur linguistischen
Wissenschaftssprache
Michael Szurawitzki (München / Regensburg)
Abstract (English)
The present paper describes a study of German term papers on the
language of linguistics produced by German university students. The focus is on
the evaluative conclusions figuring in these papers. To serve this purpose, the
paper is structured as follows: after a brief introduction and some remarks on
the relevant research literature, the corpus material analysed is described.
The main part of the paper consists in the linguistic analysis of the
evaluative conclusions. A summary, together with perspectives for further research,
forms the concluding part of the paper.
Key words: Students' academic discourse, evaluation,
conclusions, linguistic realisation of
academic evaluations
Abstract (Deutsch)
Der
vorliegende Beitrag thematisiert eine Untersuchung germanistischer studentischer
Hausarbeiten zur linguistischen Wissenschaftssprache. Diese werden hinsichtlich
evaluierender Conclusions untersucht. Um dies adäquat leisten zu können,
sind die Ausführungen wie folgt strukturiert: Nach einer kurzen Einführung
sowie Bemerkungen zum Forschungsstand wird auf das analysierte Korpusmaterial
eingegangen. Den Hauptteil bildet die eigentliche Analyse, die den
evaluierenden Conclusions gewidmet ist. Den Abschluss des Beitrages bildet eine
Zusammenfassung nebst Ausblick.
Stichwörter:
Studentische
Wissenschaftssprache, Evaluation, Conclusions, sprachliche Realisierungsformen
wissenschaftlicher Wertungen
1 Einführung: Zum Stand der Forschung
Im Rahmen von Forschungen zu wissenschaftssprachlichen Themen, die wir
in den letzten Jahren zu verschiedenen Textsorten betrieben haben (vgl. u.a.
Szurawitzki 2011a, b), standen überwiegend Textsorten im Vordergrund, die
bereits von der Forschung berücksichtigt wurden. Im vorliegenden Beitrag soll
über den bisher betrachteten Rahmen von wissenschaftlichen Artikeln bzw.
Rezensionen hinausgegangen werden. Im Fokus steht mit der studentischen
Hausarbeit eine Textsorte, die in der einschlägigen Forschung zur Didaktik
der Wissenschaftssprache bisher noch wenig Beachtung gefunden hat. In
Steinhoffs Untersuchungen zum Gebrauch der 1. Person Singular in
Wissenschaftstexten (Steinhoff 2007a, b) werden zwar auch studentische Arbeiten
aus verschiedenen wissenschaftlichen Teilgebieten untersucht; dennoch ist
weiterhin wenig darüber bekannt, wie studentische Hausarbeiten sprachlich
ausgestaltet sind. Dies gilt auch für den Bereich der Forschungen zu
evaluativer Sprache in den Wissenschaften, der bislang noch relativ gering ist
(vgl. den Forschungsüberblick in Szurawitzki 2011b: 76f). Empirische
Untersuchungen stellen daher in diesem Bereich ein übergeordnetes Desiderat
dar; vor diesem Hintergrund ist der vorliegende Beitrag zu sehen. Das
Hauptinteresse ist hier den evaluierenden Conclusions[1]
von Hausarbeiten gewidmet. Hierbei handelt es sich um einen bisher nicht
erforschten Aspekt studentischer Wissenschaftssprache.
Evaluierende Conclusions erschienen bereits in einem frühen Stadium der
Untersuchungen als potenziell untersuchenswert und fielen aufgrund später noch
zu spezifizierender Eigenschaften bereits bei nicht-analytischer,
oberflächlicher Lektüre studentischer Hausarbeiten auf. Die hier gewählte
Herangehensweise rechtfertigt sich vor dem Hintergrund, dass bis dato keine
einschlägigen Studien zu Conclusions im Bereich der Untersuchung
studentischer Wissenschaftssprache existieren. Studentische Arbeiten können mit
Blick auf Steinhoffs bereits angeführte Untersuchungen als untersuchbares
Material angesehen werden, ebenso natürlich wie publizierte wissenschaftliche
Arbeiten.
2 Korpus
2.1 Untersuchungskorpus studentischer
Arbeiten
Zur Untersuchung wurde das folgende Korpusmaterial herangezogen: Es
handelt sich hierbei um insgesamt 27 studentische Arbeiten aus zwei
Parallelgruppen des Hauptseminars Fachsprachen und Textsorten der
germanistischen Linguistik, das wir im Sommersemester 2009 an der
Technischen Universität Darmstadt durchgeführt haben.[2]
Allerdings wurden neun der untersuchten 27 Arbeiten aus der Betrachtung
herausgenommen, da sie jeweils nur zwei bis vier Seiten umfassten. Die 18
untersuchten Arbeiten haben den erwartbaren Umfang zwischen 11 und 30 Seiten
und werden daher hier einer Analyse unterzogen. Die Tabelle im Anhang gibt eine
Übersicht zu den analysierten Texten und deren Umfang.[3]
2.2 Hintergrund: Beiträge zur
Geschichte der deutschen Sprache und Literatur
Die in den Hausarbeiten zu analysierenden Texte entstammen den Beiträgen zur Geschichte der deutschen
Sprache und Literatur (nachfolgend mit Beiträge
(PBB) bezeichnet). Dieses
Periodikum zählt neben der Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche
Literatur (ZfdA) und der Zeitschrift für deutsche Philologie (ZfdPh)
zu den ältesten nahezu ununterbrochen erschienenen Publikationen des Faches
Germanistik. Aufgrund der internationalen Sichtbarkeit und des paradigmatischen
Einflusses der Begründer der Beiträge (PBB) auf die Sprachwissenschaft
in Finnland (vgl. Juusela 2006) fiel die Wahl des für unsere
Habilitationsschrift zu untersuchenden Periodikums und damit in zweiter
Konsequenz die Textgrundlage des Darmstädter Hauptseminars auf die Beiträge
(PBB). Der Erscheinungszeitraum der Texte ist breit
und erstreckt sich von 1897 bis 2003. Er ist angelehnt an das deutschsprachige
Teilkorpus unserer Habilitationsschrift (vgl. Szurawitzki 2011a: 267ff). Dieses
bildete im Hauptseminar Fachsprachen und Textsorten der germanistischen
Linguistik den Pool der potenziellen studentischen Hausarbeitsthemen. Es
ergab sich die folgende quantitative Verteilung dieser wählbaren Themen: Für
den Zeitraum 1897-1901 lagen fünfzehn Themen vor, für den Zeitraum 1927-1931
elf Themen, für den Zeitraum 1962-1968 vierzehn und schließlich für den
Zeitraum 1997-2003 zwölf Themen, insgesamt handelte es sich also um 52 Themen.
Die Zeiträume orientieren sich mit 1897-1901 am ersten Erscheinungsjahrgang der
in der Habilitationsschrift ebenfalls analysierten finnischen Zeitschrift Virittäjä 1897, mit 1927-1931 an der
Prämisse, die Nazizeit aus sprachideologischen Gründen auszuklammern, mit
1962-1968 wie 1927-1931 an dem Versuch, wenigstens eine ungefähre Äquivalenz
zwischen den Analysezeiträumen einzuhalten, sowie mit 1997-2003 an 2003 als dem
zu Beginn unserer Forschungen zur Habilitation (2005) vorliegenden neuesten
kompletten Erscheinungsjahrgang der Beiträge
(PBB). Die Studierenden sollten aus dem hier skizzierten Themenpool entweder
a) einen Artikel analysieren oder wahlweise b) zwei Artikel in einer
vergleichenden Analyse bearbeiten. Die letztlich gewählten Analyseaufgaben
gehen aus den Titeln der Hausarbeiten (Tabelle 1 im Anhang) hervor. Nachfolgend
gehen wir, nachdem der Korpushintergrund geklärt ist, zur Analyse der
studentischen Hausarbeiten über.
3 Analyse
Zunächst sind einige Vorbemerkungen notwendig: Mittels einer
Untersuchung zur evaluativen Sprache von Rezensionen (Szurawitzki 2011b) sind
bereits eigene einschlägige Vorarbeiten bezüglich der Untersuchung evaluativer
Wissenschaftssprache geleistet. Zu Conclusions und ihrer potenziell
(auch) wertenden Sprache sind unserer Kenntnis nach im Bereich der Wissenschaftssprache bisher keine Studien
erschienen. Es muss an dieser Stelle festgehalten werden, dass die Studierenden
im Seminarkontext keine weitergehenden, spezifischen und für alle Teilnehmer
gleichermaßen geltenden Instruktionen bezüglich der Abfassung ihrer
schriftlichen Hausarbeiten (z.B. zu Inhalt, Umfang, Gliederung) erhielten, da
dies aus studienorganisatorischen Gründen nicht möglich war: Es wurde von einer
Verschriftlichung der Referate[4] nach
den bekannten Gepflogenheiten ausgegangen[5].
Inwiefern im Bereich der Sprach- und Literaturwissenschaften an der TU Darmstadt
Wissenschaftliches Schreiben als zu erwerbende Kernkompetenz konkret und
womöglich verpflichtend für Studierende der Germanistik gelehrt wurde, entzieht
sich unserer Kenntnis.[6]
Die Anlage des Seminars – basierend auf dem deutschsprachigen Teilkorpus
unserer Habilitationsschrift – weckt womöglich falsche Erwartungen im Hinblick
auf eine mögliche Vergleichbarkeit der nachfolgend dokumentierten
Analyseresultate mit den Ergebnissen der Habilitation. Dies ist aufgrund der
verschiedenartigen Fokussierungen nicht intendiert; innerhalb der
Habilitationsschrift wurden die Strukturen und Entwicklungen der thematischen
Einstiege (vulgo: ,Einleitungen‘) untersucht; im vorliegenden Beitrag ist der
Fokus auf evaluierende Conclusions
ein völlig anderer.[7] Vor
der Analyse der verwendeten evaluativen
sprachlichen Mittel wird eine Analyse der Strukturen der Conclusions
vorgenommen, die in Tabelle 2 im Anhang zusammengefasst ist und
nachfolgend diskutiert wird.
Zunächst sei die Systematik der Tabelle 2 erläutert: Es finden sich
dort die Angaben zum Gesamtumfang der studentischen Hausarbeiten aus Tabelle 1.
Diese werden ergänzt um den Umfang der evaluierenden Conclusions in
Worten[8]. Die
Strukturanalyse nimmt vor allem die Abfolge der evaluativen Äußerungen in den
Blick und versucht, unterliegende Strukturen offenzulegen. Hierbei kann –
ebenfalls an Überlegungen aus unserer Habilitationsschrift angelehnt –
einleitend überlegt werden, ob sich gegebenenfalls wiederkehrende Muster
beschreiben lassen – in Anlehnung etwa an die Forschungen von John Swales und
sein CARS (Creating a Research Space)-Modell sowie von diesem
inspirierte Forschungen (Swales 1981, 1990; Gnutzmann/Oldenburg 1991,
Busch-Lauer 1997).
Bezüglich der Textmenge fällt auf, dass es
insgesamt oft vergleichbar große Conclusions gibt. Bis auf die Hausarbeiten 6, 10, 16 und
18 haben sie immer einen Mindestumfang von 221 Worten. Diese Gruppe der Conclusions
umfasst mit Ausnahme der umfangreichsten Conclusion, der von Hausarbeit
17 (1381 Worte), insgesamt maximal 642 Worte. Insgesamt umfassen die
untersuchten Abschnitte 6745 Worte, der Durchschnittsumfang beträgt gerundet
375 Worte. Dies ergibt von der Menge her eine recht konkrete Vorstellung vom
Umfang einer Conclusion für unser Korpus. In 17 von 18 Fällen wurden die
evaluierenden Äußerungen auch im abschließenden Teil der Hausarbeit geleistet;
es lässt sich daher u.E. von ,evaluierenden Conclusions‘ sprechen. Die
einzige Ausnahme von dieser Regelmäßigkeit bildet Hausarbeit 6, in der
evaluative Sprache bereits in den Analyseteil eingearbeitet ist; eine
gesonderte Conclusion liegt in diesem Falle nicht vor.
Es lassen sich vor dem pragmatischen Hintergrund einer zumeist (ohne
expliziten Arbeitshinweis) geleisteten Abschlussbewertung der
Wissenschaftlichkeit der analysierten Texte im Hinblick auf die
Argumentationsstruktur der hier untersuchten Teiltexte die folgenden
Bemerkungen machen.
In den Conclusions ist eine Tendenz zu deutlich positiver oder
deutlich negativer Evaluation zu erkennen. Die Begriffe ,positiv‘, ,negativ‘
oder ,neutral‘ werden im Kontext der vorliegenden Studie als Gesamttendenzen
der Conclusions verstanden. Dies wird sprachlich meist durch Enumeration
semantisch entsprechend konnotierter Argumente erreicht. Spezielle optische
bzw. typographische Gliederungssignale sind in den Conclusions unseres
Analysekorpus nicht vorhanden. In den meisten der analysierten Conclusions
ist die Struktur der Argumentation unschwer zu erfassen, d.h. sie lassen sich
einer klar positiven oder klar negativen evaluierenden Position zuordnen.
Darüber hinaus existieren neutrale Conclusions, die dem Ideal
wissenschaftlicher Objektivität deutlich näher kommen, als es bei den
vorgenannten positiven Conclusions der Fall ist. Eine neutrale Position
kann nach unseren Resultaten dadurch erreicht werden, entweder
- gar keine positiven oder negativen evaluativen sprachlichen Mittel zu verwenden (z.B. Hausarbeit 11),
- im Stile einer dialektischen Erörterung zunächst positive, dann negative Aspekte abzuwägen (Hausarbeit 4), um dann zu einem objektiv gehaltenen Abschluss zu kommen (etwa in Hausarbeit 5, Hausarbeit 10), oder
- in einer wechselnden pro-contra-Abfolge (Hausarbeit 4) das Für und Wider der Aspekte der Wissenschaftlichkeit zu diskutieren.
Insgesamt lässt sich die folgende Einteilung
der Conclusions hinsichtlich der evaluativen Tendenz vornehmen[9]: Zu
den Conclusions mit positiver Tendenz gehören die Hausarbeiten 7, 8, 9,
12 sowie 15[10].
Insgesamt lassen sich exakt ein Drittel der 18 analysierten Arbeiten dieser
Gruppe zuordnen. Fünf der untersuchten Conclusions (1, 2, 16, 17, 18)
haben eine negative Tendenz, während mit sieben der untersuchten 18 Conclusions
die größte Gruppe der neutralen Tendenz zuzuordnen ist (3, 4, 5, 10, 11, 13,
14). Es lässt sich – u.E. überraschend – festhalten, dass wir insgesamt eine
relativ gleichmäßige Verteilung der verschiedenen Tendenzen vorfinden. Hierbei
muss vor einer vorschnellen Verallgemeinerung solcher Resultate gewarnt werden;
sie sind als auf das zugrunde liegende Korpus bezogen zu verstehen.
Im Folgenden kommen wir, nachdem nunmehr die evaluative Struktur der
Conclusions betrachtet worden ist, zur Analyse der für evaluative Äußerungen
verwendeten sprachlichen Mittel. Als Hypothese kann hier – basierend auf den
Resultaten aus Szurawitzki (2011b) – formuliert werden, dass in den Conclusions ähnliche sprachliche Mittel
genutzt werden wie in Fachartikeln bzw. Rezensionen, da wir hier ebenfalls
wissenschaftliche, an Experten gerichtete Kommunikation analysieren. Diese
Hypothese steht im Kontrast zu den Resultaten von Gnutzmann/Oldenburg (1991:
132f), die die linguistische Struktur von Conclusions kontrastiv
deutsch-englisch für die Zeitschriften Linguistische
Berichte und Language untersucht
haben. Für die in ihrem Beitrag zitierten Fälle kommen Gnutzmann/Oldenburg zu
klaren Negierungen der Existenz evaluativer sprachlicher Mittel; es existierten
„no value judgements“ (Gnutzmann/Oldenburg 1991: 132) in den angeführten,
neutral gehaltenen Conclusions aus den Linguistischen Berichten.[11] Es
muss an dieser Stelle hinzugefügt werden, dass Rezensionen – als per se
permanent evaluativ – potenziell eine frequentiell weit ergiebigere Basis für
die Suche nach evaluativer Sprache darstellen als linguistische Artikel.
Dennoch ziehen wir unsere Untersuchung hier heran, da von den dort
festgestellten dominanten sprachlichen Mitteln u.E. als Basis auch für die
vorliegende Untersuchung ausgegangen werden kann, da hier wie dort der
evaluative Charakter von Wissenschaftssprache untersucht wird und – folgt man
Gnutzmann/Oldenburg (1991) für das heutzutage dominante Englische – dieser
durchaus in Conclusions wissenschaftlicher Arbeiten, nicht etwa nur
Rezensionen, aufscheint. Ob sich solche Entwicklungen gegebenenfalls auch im
Deutschen Bahn brechen werden bzw. bereits Bahn gebrochen haben, ist bisher gemäß unserer Kenntnis im Nachgang zu Gnutzmanns/Oldenburgs vor nunmehr gut zwanzig
Jahren publizierter Studie nicht weiter untersucht worden und rechtfertigt die
hier eingenommene Perspektive und Vorgehensweise.
In
Szurawitzki (2011b) wurden für ein Korpus aus Rezensionen aus der Zeitschrift für deutsches Altertum und
deutsche Literatur (ZfdA) die folgenden dominierenden evaluierenden
sprachlichen Mittel gefunden, die sich als die dominanten sprachlichen
Strategien erwiesen:
- durch Adjektive formulierte Wertungen sowie
- die Verbindung Adjektiv + NP (vgl. Szurawitzki 2011b: 87).
Es manifestierten sich jedoch vor allem drei wesentliche Unterschiede
zwischen den positiven und negativen sprachlichen Wertungen:
- Während die positiven inhaltlichen Wertungen eher durch die
Konstruktion Adjektiv + NP formuliert sind (Verhältnis 56 positive
zu 42 negativen inhaltlichen Wertungen), so wurden die negativen
inhaltlichen Wertungen eher durch reine Adjektivformulierungen (ohne NP)
ausgedrückt (Verhältnis 58 negative zu 33 positiven Wertungen). Diese
Beobachtung ist vorerst als rein quantitatives Ergebnis aufzufassen.
- Innerhalb der negativen inhaltlichen Wertungen haben wir eine
deutliche Tendenz zu einer stärkeren Verwendung von entweder Konnektoren – d. h. Konjunktionen – oder anderen kohäsionsstiftenden sprachlichen
Mitteln (Verhältnis 16/3 gegenüber den positiven inhaltlichen Wertungen).
Dies impliziert jeweils, dass vorher eine tendenziell positiv konnotierte
Aussage getroffen wurde, die dann jedoch eingeschränkt bzw. negiert wurde.
- Für die negativen inhaltlichen Wertungen gilt, dass gegenüber den positiven inhaltlichen Wertungen zwei Konstruktionsmuster hinzukommen, nämlich NP+VP (semantisch verbunden) (vgl. z. B. Beleg 75: „…den Nutzen deutlich einschränkt“; absolute Häufigkeit: 9 Belege) sowie VP (vgl. z. B. Beleg 214: „verdeutlicht bekommen müssten“: absolute Häufigkeit: 12 Belege). (Szurawitzki 2011b: 87-88)
Diese Resultate
werden wir bei der nun folgenden Analyse der Conclusions im Blick
behalten. Von den 18 untersuchten Conclusions haben insgesamt 17 evaluierenden
Charakter. Insgesamt konnten 75 wertende Äußerungen festgestellt werden. Von
diesen 75 wertenden Äußerungen waren 23 positive und 52 negative Wertungen. In
den Hausarbeiten (HA) 2, 7, 8, 14-16 sowie 18 wurden von den Autoren
ausschließlich negative Wertungen vorgenommen.
Im Bereich der
positiven Wertungen fällt auf, dass nach unseren Resultaten in allen Fällen das
Adjektiv, wenn nicht allein stehend, so doch mindestens Teil der positiven
Wertung war. Um die frequentesten Muster zu nennen: In 8 Äußerungen stand das
positiv konnotierte Adjektiv allein, etwa positiv (HA 1,
S. 12). Sonst ist das Adjektiv um eine NP ergänzt (Adjektiv + NP),
wie etwa in dem Ausdruck hohes Sprachniveau
(HA 5, S. 19). Dies liegt in 7 Äußerungen vor. Alternativ steht das Adjektiv – wie in 6 Fällen – in Verbindung mit einem vorhergehenden Adverb (Adverb + Adjektiv), wie etwa in dem Ausdruck gut
strukturiert (HA 5, S. 19).
Für die negativen
Wertungen gilt, dass wir ebenfalls dem Adjektiv eine tragende Rolle zuerkennen
können. Auch hier zeigte sich anhand von fünf Belegen, dass das Adjektiv
allein als eine Wertung ausdrückend stehen kann, wie etwa in dem Ausdruck unwissenschaftlich (HA 11, S. 17). Auch
hier war die Verbindung Adjektiv + NP mit
11 Belegen (etwa in dem Ausdruck unverständliche
Beispiele, HA 13, S. 19) die am häufigsten auftretende. Das Muster Adverb + Adjektiv ist mit 3 Belegen gegenüber den positiven Wertungen weniger häufig. Zu
diesen genannten Verbindungen lassen sich im Bereich der negativen Wertungen
weitere, im Bereich der positiven Wertungen nicht aufgetretene sprachliche
Mittel feststellen. So ließen sich etwa Wertungen, die mittels einer VP
formuliert wurden, feststellen, so z.B. in dem Ausdruck entfällt (HA 15, S. 12).
Hierfür existieren insgesamt zwei Belege. Weiter fand sich in ebenfalls zwei
Belegen die Verbindung NP + VP, wie in HA 18, S. 10: in der
Konstruktion Textverständnis […]
erschwert. In aufsteigender Reihenfolge der Frequenz stand als nächstes die
Verbindung Adverb +
Adjektiv + NP mit drei Belegen aus dem Korpus, wie in
dem Ausdruck sehr subjektive[n] Arbeit
(HA 9, S. 19). Auch eine isolierte NP kann für eine negative Wertung gebraucht
werden; hierfür fanden sich im Korpus fünf Belege wie etwa das Kompositum Kritikpunkte (HA 1, S. 13). Sieben Mal
fanden wir die Konstruktion Adverb + VP vor, um negative evaluative
Sprache zu formulieren. Als Beispiel kann der Ausdruck schwer zu lesen (HA 5, S. 20) angeführt werden.
Das sprachliche
Muster Adjektiv + NP ist auch insgesamt in den untersuchten Conclusions ein oft genutztes,
wiederkehrendes sprachliches Muster (insgesamt finden sich 20 Belege im
Korpus). Beispiele für dieses Muster sind etwa die Ausdrücke fehlende
Strukturierung (HA 1, S. 13), klare Struktur (HA 4, S. 21) sowie optische
Irritation (HA 10, S. 10). Insgesamt waren 13 Wertungen in den untersuchten
Conclusions rein durch Adjektive formuliert: Beispiele hierfür sind u.a. positiv (HA 1, S. 12), bedauerlich (HA 5, S. 21) sowie irritierend
(HA 7, S. 20); quantitativ waren Adjektive (13 Belege) nicht so häufig wie die Konstruktion Adjektiv + NP (20 Belege). Als dritte, weitere
Kategorie gegenüber den Resultaten von Szurawitzki (2011b) ließen sich Adverb + Adjektiv mit insgesamt 15 Belegen feststellen: Beispiele sind etwa die
Ausdrücke sehr schade (HA 17, S. 24) und mühsam lesbar (HA 16, S.
10). Nachfolgend ist eine kurze tabellarische Übersicht der zur Evaluation
genutzten sprachlichen Mittel gegeben:
Konstruktionstyp
|
Okkurrenzen
|
Adjektiv + NP
|
18 Belege
|
Adjektiv
|
13 Belege
|
Adverb + Adjektiv
|
9 Belege
|
Tab. 1: Übersicht
über die Verteilung der genutzten evaluativen sprachlichen Mittel
4 Zusammenfassung und Ausblick
Es kann zusammenfassend festgehalten werden, dass die im vorliegenden
Beitrag fixierten Beobachtungen zunächst für das untersuchte Korpus valide sind
und nicht vorschnell verallgemeinert werden dürfen. Dennoch ergeben sich anhand
der erzielten Resultate weitergehende Fragestellungen, denen es im Kontext
einer wissenschaftssprach-didaktischen Fokussierung nachzugehen lohnt.
Bezüglich der evaluierenden Conclusions muss etwa die Frage
aufgeworfen werden, inwiefern studentische Autoren nicht potenziell zu oft
wertende sprachliche Mittel verwenden, wenn sie sich zu – meist etablierten – wissenschaftlichen Texten und Positionen äußern.
Zur Wahl der Mittel ist zu fragen, ob sich die Beobachtung erhärten
lässt, dass innerhalb studentischer Hausarbeiten die Verwendung der
Konstruktion Adverb+Adjektiv
allgemein stärker ausgeprägt ist als in Texten professioneller
wissenschaftlicher Autoren. In diesem Kontext müsste weiter gefragt werden,
inwiefern die hier gefundenen Resultate gegebenenfalls weitergehende
Implikationen haben und sich ähnliche Muster in studentischen Hausarbeiten
womöglich weitergehend, eventuell als Folge einer Copy-Paste-Kultur, nachweisen lassen.
Diese Fragen lassen sich im Hinblick auf zukünftige Forschung am
ehesten mittels entsprechend angelegter empirischer Studien beantworten. Dass
eine Auseinandersetzung mit solchen Fragen innerhalb der Didaktik von
Wissenschaftssprache aktuell und in einschlägigen Publikationen nicht
ausführlich behandelt ist, zeigt bereits ein Blick in die Inhaltsverzeichnisse
neuerer Publikationen. Fragen zur Verwendung evaluativer Sprache werden bisher
nicht in eigenen (Unter)Kapiteln behandelt; wie unsere Analysen haben aber
andeuten können, besteht in diesem Bereich ein verstärkter Arbeitsbedarf.
Bibliographie
Busch-Lauer, Ines-A. (1997). Schreiben
in der Medizin. Eine Untersuchung anhand deutscher und englischer Fachtexte.
In: Jakobs, Eva-Maria / Knorr, Dagmar (Hrsg.) (1997). Schreiben in den Wissenschaften. Frankfurt/M.: Lang, 45-62.
Gnutzmann, Claus / Oldenburg, Hermann (1991). Contrastive Text
Linguistics in LSP-Research: Theoretical Considerations and some Preliminary
Findings. In: Schröder, Hartmut (Hrsg.) (1991). Subject-Oriented Texts. Languages for Special Purposes and Text Theory.
Berlin, New York: de Gruyter, 103-136.
Juusela, Kaisu (2006). Sata vuotta Virittäjää. Helsinki: SKS.
Kilian, Jörg (2005). Historische Dialogforschung. Tübingen: Niemeyer.
Steinhoff, Torsten (2007a). Wissenschaftliche Textkompetenz. Sprachgebrauch
und Schreibentwicklung in wissenschaftlichen Texten von Studenten und Experten.
Tübingen (= Reihe Germanistische
Linguistik 280). Tübingen: Niemeyer.
Steinhoff, Torsten (2007b). Zum ich-Gebrauch in Wissenschaftstexten. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik 35, 1-26.
Szurawitzki, Michael (2007). Überlegungen zu einer
kontrastiven und diachronen Untersuchung der thematischen Einstiege
linguistischer Zeitschriftenartikel 1897-2003. In: Hall, Christopher /
Pakkanen-Kilpiä, Kirsi (Hrsg.) (2007). Deutsche Sprache, deutsche Kultur und
finnisch-deutsche Beziehungen. Festschrift für Ahti Jäntti zum 65. Geburtstag. Frankfurt/M.
etc.: Lang, 261-268.
Szurawitzki, Michael (2011a). Der thematische Einstieg. Eine diachrone und
kontrastive Studie auf der Basis deutscher und finnischer linguistischer
Zeitschriftenartikel. Frankfurt/M. etc. (= Duisburger Arbeiten zur Sprach- und Kulturwissenschaft 85)
Frankfurt/M. etc.: Peter Lang.
Szurawitzki, Michael (2011b). Linguistische Untersuchungen zur strukturellen Gliederung, zur Verwendung
von Personaldeixis und evaluativer Sprache in Rezensionen aus der Zeitschrift für deutsches Altertum und
deutsche Literatur. In: Moderna Språk 105, 74-100.
(http://ojs.ub.gu.se/ojs/index.php/modernasprak/article/viewFile/668/628; 12.6.2011).
Swales, John (1981). Aspects of Article Introductions.
Birmingham: The Language Studies Unit, Aston University.
Swales, John (1990). Genre Analysis: English in Academic and
Research Settings. Cambridge: Cambridge University Press.
Anhänge
Anhang 1
Zu Tabelle 1: Die analysierten
studentischen Hausarbeiten
1 Analyse des Textes von Eberhard
Kranzmayer: Monogenetische Lautentfaltung und ihre Störungen in den
Bairischen Bauernsprachinseln und in deren Heimatmundarten (14 S.)
2 Text: Kranzmayer, Eberhard: : Monogenetische Lautentfaltung und ihre Störungen in den Bairischen Bauernsprachinseln und in deren Heimatmundarten. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 85. Tübingen: 1963, S. 154-205. Ausarbeitung zum Referat vom 13. Juli 2009 (17 S.)
2 Text: Kranzmayer, Eberhard: : Monogenetische Lautentfaltung und ihre Störungen in den Bairischen Bauernsprachinseln und in deren Heimatmundarten. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 85. Tübingen: 1963, S. 154-205. Ausarbeitung zum Referat vom 13. Juli 2009 (17 S.)
3 Verweise des Linguisten Elmer H.
Antonsen auf sich selbst und auf andere. Beschreibung und Analyse
des „Ich-Verbots“ und des „Rezeptionsgebots“ im Zeitschriftenartikel „Zum Umlaut im
Deutschen“ (29 S.)
4 Analyse
des Textes: „Zur Neubearbeitung des Deutschen Fremdwörterbuchs“ von Horst
Haider Munske (24 S.)
5 [ohne Titelblatt eingereicht; Thema:
Analyse Kirchstein „Sprachliche Untersuchungen zur Herkunft der
althochdeutschen Isidorübersetzung, insbesondere zur ‚Murbacher These’“, 1962] (22 S.)
6 Zur Wissenschaftlichkeit von
Fachliteratur (26 S.)
7 [ohne
Titelblatt eingereicht; Analyse Zusammenhänge
zwischen adjectiv- und verbalabstracten (Szadrowsky, 1927] (22 S.)
8 „Zur Kategorie Verbpartikel“. Susan
Olsen, PBB 119: 1-32 (21 S.)
9 [ohne Titelblatt eingereicht; Thema:
Analyse Kirchstein „Sprachliche Untersuchungen zur Herkunft der
althochdeutschen Isidorübersetzung, insbesondere zur ‚Murbacher These’“, 1962] (21 S.)
10 Ausarbeitung des Referats zu Elke Grab-Kempf, Zur Etymologie von dt. Wismut (2003) und
Heinz-Peter Prell, Die Stellung des
Attributiven Genitivs im Mittelhochdeutschen. Zur Notwendigkeit einer Syntax
mittelhochdeutscher Prosa (2000) (12 S.)
11 Stilanalyse
eines wissenschaftlichen Artikels: Otto Springer: Etymologisches Spiel in
Wolframs Parzival (20 S.)
12 Ist Kranzmayers Artikel: „Monogenetische
Lautentfaltung und ihre Störungen in den bairischen Bauernsprachinseln und in
deren Heimatmundarten“ wissenschaftlich? (23 S.)
13 [ohne Titelblatt eingereicht:
Vergleich Bettina Kirchsteins „Sprachliche Untersuchungen zur Herkunft der
althochdeutschen Isidorübersetzung“ und Elmer Antonsens „Zum Umlaut
im Deutschen“] (20 S.)
14 Fachsprachen und der
wissenschaftliche Artikel (23 S.)
15 Fachsprachen
& Textsorten der germanistischen Linguistik [Analyse Adam Ritzert, Die dehnung der mhd.
kurzen stammsilbenvocale in den volksmundarten des hochdeutschensprachgebiets
auf grund der deutschen dialektliteratur (16 S.)
16 Stilistische Analyse des wissenschaftlichen Artikels „DIE STELLUNG VON ABER IM DEUTSCHEN“ von Otto Behagel [sic] (11 S.)
16 Stilistische Analyse des wissenschaftlichen Artikels „DIE STELLUNG VON ABER IM DEUTSCHEN“ von Otto Behagel [sic] (11 S.)
17 Die
Verwendung von Fachsprache in „Mandevilles Alphabete und die mittelalterlichen
Alphabetensammlungen“ von Elmar Seebold (30 S.)
18 Eine stilistische Analyse zu Manfred Szadrowskys Artikel „Zur hochalemannischen Syntax“ (12 S.)
18 Eine stilistische Analyse zu Manfred Szadrowskys Artikel „Zur hochalemannischen Syntax“ (12 S.)
Anhang 2
Zu Tabelle 2:
Zur evaluativen Struktur der Conclusions
Nummer
|
Gesamtumfang der Hausarbeit in Seiten
|
Umfang der Conclusion in Worten
|
Evaluative Struktur
|
1
|
14
|
230 (S. 12-13)
|
negative Stellungnahme überwiegt, keine
Untergliederung: 1 positive vs. 7 negative Wertungen, u.a. fehlende Strukturierung, nicht vorhandener vollständiger
Forschungsüberblick, größte Kritik
|
2
|
17
|
379 (S. 14-15)
|
1 einleitender Absatz, 5 negative Aspekte / Absätze,
keine positive Wertung; u.a. kritisch
zu beurteilen, behinderter Lesefluss
|
3
|
29
|
248 (S. 27)
|
2 Absätze, insgesamt neutrale Stellungnahme, u.a. wissenschaftlich akzeptabler [...] Text
|
4
|
24
|
613 (S. 20-22)
|
Erörterung pro-contra Wissenschaftlichkeit; u.a. wirkt übermäßig euphorisch; übersichtlich
gegliedert
|
5
|
22
|
642 (S. 19-21)
|
1 Absatz positive (durchgängig hohes Sprachniveau), 1 Absatz negative Argumentation
(schnell sehr unübersichtlich), 2
Absätze allgemeines Resümee (interessant
zu lesen)
|
6
|
26
|
105
|
keine
abgesetzte Conclusion; innerhalb der Analyse geleistet; positives Fazit
bzgl. Wissenschaftlichkeit
|
7
|
22
|
221 (S. 20)
|
Pro-Contra-Pro-Struktur bzgl. Wissenschaftlichkeit;
pro-Wertungen nur implizit vorgenommen, negative explizit: fehlende Bibliographie, ungewöhnlich,
irritierend; dennoch insges. positiv
|
8
|
21
|
273 (S. 20)
|
pro Wissenschaftlichkeit (implizit ausgedrückt);
eine negative Wertung: sehr schwer
lesbarer Fachtext
|
9
|
21
|
562 (S. 17-19)
|
deutlich pro Wissenschaftlichkeit: strukturiert, transparent
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10
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12
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132 (S. 10-11)
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Vergleich der wissenschaftlichen Texte; keine klare
Positionierung; je 5 positive und negative Wertungen; z.B. optische Irritation; wirkt ,lebendiger' und zugänglicher
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11
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20
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340 (S. 16-17)
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tendenziell objektive Zusammenfassung bzgl.
Wissenschaftlichkeit; u.a. Verwendung
von Fachtermini [...] angemessen
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12
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23
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240 (S. 21-22)
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Pro-Contra-Resümee bzgl. Wissenschaftlichkeit:
Resultat ,pro‘: deutlich geschrieben;
bessere Verständlichkeit
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13
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20
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342 (S. 18-19)
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vergleichendes objektives Fazit: typische Merkmale [von Fachtexten];
überwiegend gut lesbar; unverständliche Beispiele
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14
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23
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441 (S. 20)
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erst pos., dann neg. Evaluationen, insges. neutral;
Positives implizit, Negatives explizit gehalten: fehlende Gliederungspunkte
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15
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16
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351 (S. 11-12)
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implizites Votum pro Fachtext [M. Sz.]
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16
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11
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85 (S. 10)
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Tendenz: neg. Evaluation, Lesbar- u.
Ver-ständlichkeit: mühsam lesbar und
schwer verständlich; Text sehr unübersichtlich
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17
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30
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1381 (S. 21-26)
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komplex: 1. Bezug zu Lichtenberg (1 Abs.), neutral;
2. klar negative Evaluierung von Seebolds Text (sehr schade [, dass der
Text nicht ausreichend verstanden werden kann; M. Sz.]); 3. Exkurs zu
populärwiss. Medien (ohne klaren Bezug z. Analyse); 4. 1 Abs. Abschluss
(negativ): [mehr Anschaulichkeit] wünschenswert
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18
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12
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160
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negative Evaluation (Verständlichkeitspro-blematik):
Grad der Lesbarkeit [...] deutlich
beeinträchtigt; Lesefluss [...] behindert; Textverständnis erschwert
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[1] Der Autor dieses Beitrages
legt Wert auf die Verwendung dieses englischen Begriffs zum Ausdruck der hier
behandelten Textsorte (Anm. d. Hrsg.).
[2] Diese Arbeiten stellen einen
Teil der eingereichten Hausarbeiten dar, insgesamt wurden ca. 45 Arbeiten
eingereicht. Die untersuchten 27 Arbeiten liegen als elektronische Versionen
vor (Word- bzw. PDF-Versionen), weshalb diese Ausarbeitungen zur Analyse
herangezogen werden konnten. Die übrigen im Rahmen dieses Hauptseminars
entstandenen Arbeiten lagen nur in Papierform vor und wurden den Studierenden
lange vor der Konzeption des vorliegenden Beitrages zurückgegeben; Dubletten
existieren nicht, von daher konnten die Papierversionen keine Berücksichtigung
finden.
[3] Die Titel der Arbeiten wurden
übernommen, die jeweiligen Autoren sind anonymisiert.
[4] Teilweise enthalten die
verschriftlichten Referate, die mitunter auch in ihrer schriftlichen Form den
Referatscharakter behielten, auch eine Komponente an Mündlichkeit, ebenso in
den Conclusions. Diese Dimension wird aber hier nicht eingehender
betrachtet, da sie auf die untersuchten strukturellen und sprachlichen
Phänomene allenfalls einen marginalen Einfluss hat. Diesbezüglich müssten in
separaten Studien mit solchem Fokus eigene Forschungen angestrengt werden.
[5] Diese Fortlassung separater
Anweisungen hat teils mit stark differierenden individuellen Anforderungen und
bereits parallel existierenden Anweisungen zur Abfassung schriftlicher Arbeiten
für bestimmte Studiengänge und Module zu tun.
[6] Dementsprechend
kann im vorliegenden Beitrag nicht eruiert werden, ob sich in den untersuchten
Arbeiten Verstöße gegen womöglich bekannte Richtlinien finden; ein
dahingehendes tertium comparationis
existiert also nicht.
[7] Der gemeinsame
Nenner wird hier durch die Materialgrundlage (vgl. Szurawitzki 2011a: 271ff)
gebildet.
[8] Hier wurde aufgrund stark differierender Formatierungen zur
besseren Vergleichbarkeit die mittels der Wortzählfunktion von Microsoft Office
(2007) ermittelte Wortzahl zugrunde gelegt.
[9] Zu den einzelnen
Argumentationsverläufen vgl. Tabelle 2 im Anhang; hier sind zur
Veranschaulichung eine Reihe von Beispielen aufgeführt.
[10] Hausarbeit 6 enthält ebenfalls
positive Wertungen, allerdings liegt hier keine Conclusion vor, sondern
die Wertungen werden innerhalb der Analyse vorgenommen.
[11] Relevant in diesem
Zusammenhang hier der Kontrast zum Englischen und der Zeitschrift Language: Hier wird eine deutliche
positive evaluative Tendenz wahrgenommen: „Explicit value judgements, always
positive and sometimes bordering on the arrogant.“ (Gnutzmann & Oldenburg
1991: 133)