Wissenschaftlicher Sammelband, herausgegeben von Thomas Tinnefeld unter Mitarbeit von Ines-A. Busch-Lauer, Hans Giessen, Michael Langner, Adelheid Schumann. Saarbrücken: htw saar 2012. ISBN 978-3-942949-00-2.

Sprachpraktische Ausbildung angehender Fremdsprachenlehrer –
Forschungsstand und Perspektiven
                              
Sara Vicente (Darmstadt / Lissabon, Portugal)


Abstract (English)
Although a broad consensus has been reached that a high level of target-language proficiency constitutes one of the most important prerequisites for the job of a language teacher, little research has been conducted on the language requirements and the linguistic needs of non-native language teachers or on practical language training for them. The objective of the present article is to address this research gap. The article first addresses the question why a sound mastery of the target language plays an important role in foreign language teaching, followed by an overview of the current state of research into the language requirements and the linguistic needs of non-native language teachers and the practical language training they are offered. Finally, on the basis of a concrete example from the teaching context in Portugal, a number of perspectives which could be of benefit if implemented are pointed out.
Key words: Language training, (non-native) language teacher, target language


Abstract (Deutsch)
Obwohl Konsens darüber herrscht, dass die Beherrschung der Zielsprache eine der wichtigsten Voraussetzungen des Fremdsprachenlehrerberufs darstellt, gibt es noch kaum Untersuchungen zu dem Sprachbedarf und den sprachlichen Bedürfnissen nichtmuttersprachlicher Fremdsprachenlehrer bzw. zu ihrer sprachpraktischen Ausbildung. Diesem Desiderat wird in dem vorliegenden Beitrag nachgegangen. Zunächst wird darauf eingegangen, warum die umfassende Beherrschung der Zielsprache eine so große Rolle im Fremdsprachenlehrerberuf spielt. Danach wird ein Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu dem Thema Sprachbedarf und sprachliche Bedürfnisse nichtmuttersprachlicher Fremdsprachenlehrer sowie zu ihrer sprachpraktischen Ausbildung gegeben. Ausgehend von einem konkreten Beispiel aus Portugal, werden zum Schluss einige Perspektiven aufgezeigt, deren Umsetzung in diesem Bereich erstrebenswert wäre.
Stichwörter: Sprachpraktische Ausbildung, (nichtmuttersprachliche) Fremdsprachenlehrer, Zielsprache



1   Zur Bedeutung der Beherrschung der Zielsprache

Hinsichtlich der Einschätzung, dass die sichere Beherrschung der Zielsprache eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Beruf des Fremdsprachenlehrers ist, besteht in der Fachliteratur Einvernehmen. Laut Vollmer & Butzkamm (1998) spielt die Sprachkompetenz von Fremdsprachenlehrern in der Berufstätigkeit eine noch wichtigere Rolle als ihre didaktisch-methodische Kompetenz, und Christ sieht in fundierten Kenntnissen der Zielsprache in ihrer schriftlichen und mündlichen Form sogar „die allererste Voraussetzung zum Sprachunterricht“ (Christ 2002: 51).

Eine umfassende Beherrschung der Zielsprache dient als Grundlage für das Bewusstsein von Fachkompetenz. Diese Fachkompetenz manifestiert sich sowohl in dem Selbstrespekt der Lehrkraft, als auch in der Anerkennung der Lehrkraft durch Lerner, Kollegen und im außerschulischen Bereich (Witte & Harden 2010). Auch Roggausch (2009) sieht in der sicheren Beherrschung der Zielsprache ein äußerst wichtiges Kriterium für Fachkompetenz. Dem Autor zufolge stellt die Qualität der fremdsprachlichen Ausbildung „das erste Kriterium für die Beurteilung der Person und für die berufliche Anerkennung“ dar (Roggausch 1997: 477).

Lehrer, die sprachlich unsicher sind, neigen zudem leichter dazu, unter mangelndem Selbstvertrauen und Stress zu leiden (u.a. Seidlhofer 1999, Brinton 2004). Mousavi (2007) hat z.B. gezeigt, dass nichtmuttersprachliche Englischlehrer Sprachunsicherheit als Hauptstressquelle wahrnehmen. In diesem Zusammenhang empfinden sie Verstehensschwierigkeiten sowie konkrete Fragen seitens der Lerner als besonders stressbeladene Situationen.

Eine umfassende Beherrschung der Zielsprache ist aber auch aus anderen Gründen bedeutsam. Lehrer, die sich sprachlich fließend ausdrücken, sind in der Lage, ihren Lernern einen reichhaltigen Input anzubieten, von dem sie sowohl explizit als auch implizit profitieren können. In diesem Zusammenhang weisen mehrere Autoren (u.a. Butzkamm 1996, Klippel 2003 und Voss 2009) auf die Relevanz der Verwendung der Zielsprache hin, und dies nicht nur bei dem Umgang mit dem Unterrichtsthema und der fremden Sprache (engl. classroom instruction), sondern auch bei der damit einhergehenden „Nebenkommunikation“ (Baurmann, Cherubim & Rehbock 1981).

Eine gute Sprachkompetenz ermöglicht bzw. erleichtert Fremdsprachenlehrern außerdem die Rezeption und Produktion schriftlicher und mündlicher Fachtexte (z.B. Fachartikel oder Vorträge), was unter dem Gesichtspunkt der selbstständigen Weiterqualifizierung von Bedeutung ist (Meißner 2001, Christ 2002).

Eine Reihe weiterer Autoren, deren Interessenschwerpunkt verstärkt in der berufsspezifischen Sprachkompetenz liegt, die nicht mit der allgemeinen Sprachkompetenz gleichgesetzt werden kann, weist ebenfalls auf die Bedeutung einer umfassenden Beherrschung der Zielsprache hin. So weisen Egli Cuenat, Klee & Kuster (2010) auf die Gefahr hin, dass in der Ausbildung angehender Fremdsprachenlehrer nicht die sprachlichen Kompetenzen vermittelt werden, die für die erfolgreiche Ausübung ihres Berufs erforderlich sind. Zu Recht fragen sich deshalb Krumm & Legutke:

Haben Deutschlehrende [verallgemeinernd Fremdsprachenlehrende; S.V.] gelernt, sich zu Lehr- und Lernprozessen, zu Aspekten der Gruppendynamik, der Curriculumsplanung und Materialentwicklung in der Zielsprache zu äußern? (Krumm & Legutke 2001: 1136)

Daraus ergeben sich aus unserer Sicht im Wesentlichen die folgenden Fragen:
  • Bis zu welchem Grade benötigen nichtmuttersprachliche Fremdsprachenlehrer Kenntnisse der Allgemeinsprache?
  • Ist eine allgemeinsprachliche Ausbildung für den Fremdsprachenlehrerberuf überhaupt ausreichend?
  • Welche sprachlichen Anforderungen müssen Fremdsprachenlehrer in ihrem Berufsalltag bewältigen? Über welche berufsspezifischen sprachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten sollten sie verfügen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden?
Im Folgenden wird ein kurzer Überblick über den aktuellen Diskussions- und Forschungsstand zu diesem Thema gegeben.


2   Forschungsstand
Auch wenn in der Fachliteratur die Bedeutung der Sprachkenntnisse von Fremdsprachenlehrern erkannt wird, stellt das Thema der sprachpraktischen Ausbildung angehender Fremdsprachenlehrer ein Forschungsdesiderat dar. Bereits 1985 veröffentlichte Vogel einen Aufsatz mit dem Titel „Fremdsprachenlehre an der Hochschule: Ungeliebtes Kind der Philologien“ und 1998 forderten Vollmer & Butzkamm, dass die sprachpraktische Ausbildung „nicht länger ein kaum beachtetes Anhängsel eines philologischen Studiums“ bleibe. Den Autoren zufolge sollte die sprachpraktische Ausbildung „vielmehr zum Kernbestand eines jeden Lehramtsstudiengangs“ gehören (Vollmer & Butzkamm 1998: 59).

Krumm & Legutke stellen in diesem Zusammenhang fest:

Angesichts der konstitutiven Bedeutung von Sprachkenntnissen (...) ist es erstaunlich, dass wenig darüber bekannt ist, welche spezifischen sprachlichen Kenntnisse ein Deutschlehrer [bzw. ein Fremdsprachenlehrer; S.V.] braucht. (Krumm & Legutke 2001: 1127)

Bausch, Christ & Krumm sehen die Sachlage ähnlich: 

eine systematische Erforschung und curriculare Entwicklung von Sprachprogrammen für angehende Fremdsprachenlehrer steht jedoch noch aus. (Bausch, Christ & Krumm 2003: 480)

Das Urteil fällt in neuerer Fachliteratur nicht anders aus:

Auf der Suche nach bereits bestehenden berufsspezifischen Sprachkompetenzprofilen stellt man fest, dass eine reiche Literatur zu spezifischen fremdsprachlichen Kompetenzen für verschiedene Berufszweige existiert (...). Hingegen gibt es noch wenig fachbezogene, berufsspezifische Literatur über Sprachkenntnisse, -bedarf und -ausbildung der Fremdsprachenlehrpersonen.“ (Egli Cuenat, Klee & Kuster 2010: 41).

Hunkeler (2010) weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Verständnis von berufsspezifischer Sprachkompetenz recht heterogen ist, was zu unterschiedlichen Erwartungen an Fremdsprachenlehrer führt. Diese Erwartungen können von fehlerfreiem Ausdruck in Mündlichkeit und Schriftlichkeit, über ein dem Sprachkönnen der Schüler angepasstes Sprachniveau bis hin zur Rezeption von Fachtexten oder der Vorbereitung von Schüleraustauschen in der Zielsprache reichen (Hunkeler 2010).

In einigen wenigen, kürzlich erschienenen Publikationen wird die sprachpraktische Ausbildung angehender Fremdsprachenlehrer reflektiert, und es werden neue Impulse in diesem Bereich aufgezeigt. Einen wichtigen Beitrag leistet etwa der Sammelband von Casper-Hehne & Middeke (2009) über die sprachpraktische Ausbildung in den DaF- und Germanistikstudiengängen im europäischen Hochschulraum. Hier werden Sprachprogramme für verschiedene Zielgruppen, z.B. künftige Übersetzer, Dolmetscher oder eben Fremdsprachenlehrer, vorgestellt. Was Modelle der sprachpraktischen Ausbildung für Deutschlehrer anbelangt, berichtet z.B. Borisko (2009) von dem 2004 veröffentlichten Curriculum für den sprachpraktischen Deutschunterricht der Deutschlehrerausbildung an ukrainischen Universitäten und Hochschulen. Studienanfänger beginnen das Studium auf dem Niveau B1+ des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) und sollen am Ende der fünfjährigen Ausbildung das Niveau C2 erreichen. Dieses Curriculum ist insofern interessant, als es die Entwicklung der berufsbezogenen kommunikativen Kompetenz als wichtigstes Ziel des sprachpraktischen Unterrichts definiert.

In dem Bereich der berufsspezifischen sprachpraktischen Ausbildung leisten die Pädagogische Hochschule des Kantons Sankt-Gallen und die Pädagogische Hochschule Luzern im Auftrag der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) und der Schweizerischen Konferenz der Rektorinnen und Rektoren der Pädagogischen Hochschulen (COHEP) ebenfalls Pionierarbeit. Ziel ihrer Zusammenarbeit ist die Entwicklung berufsspezifischer Sprachkompetenzprofile für Lehrpersonen für den Fremdsprachenunterricht. Die Erarbeitung der Kompetenzprofile erfolgt einerseits auf der Grundlage einer Analyse relevanter Dokumente im internationalen Kontext, die Anhaltspunkte für sprachliche Handlungen im Berufsalltag der Fremdsprachenlehrer liefern. Andererseits erfolgt sie aufgrund von Praxisbeobachtungen und Interviews mit Lehrpersonen (Egli Cuenat, Klee & Kuster 2010). Die Ergebnisse dieser Studie sollen im Jahre 2014 vorliegen.

Eine weitere, ebenfalls von der EDK und der COHEP in Auftrag gegebene Studie beschäftigte sich u.a. mit der Frage, ob und - wenn ja, welche - berufsspezifischen Elemente in die Überprüfung der Fremdsprachenkompetenz der angehenden Lehrpersonen an den Pädagogischen Hochschulen der Schweiz einfließen. Laut Hunkeler (2010) herrscht Einigkeit darüber, dass nicht nur die allgemeinsprachliche, sondern auch die berufsspezifische Sprachkompetenz überprüft werden sollten; trotzdem wird diese Kompetenz nur an etwa einem Drittel der Schweizer Hochschulen gezielt in Prüfungen oder Tests einbezogen. In diesem Zusammenhang bedauert Hunkeler die Inexistenz eines Instruments zur Überprüfung der berufsspezifischen Sprachkompetenz, was seines Erachtens auf ein noch ausstehendes wissenschaftlich abgestütztes berufsspezifisches Sprachkompetenzprofil zurückzuführen ist.


3   Zur Gestaltung der sprachpraktischen Ausbildung

Zur Kontextualisierung der sich aus dieser Situation für die hochschulische sprachpraktische Ausbildung ergebenden Perspektiven wird im Folgenden exemplarisch auf die Sprachpraxis Deutsch in germanistischen Studiengängen bzw. in der Deutschlehrerausbildung in Portugal eingegangen.


3.1 Germanistikstudiengänge und Deutschlehrerausbildung in Portugal

Das Fach Deutsch als Fremdsprache befindet sich an portugiesischen Schulen seit Jahren und aus verschiedenen Gründen, die im Rahmen dieses Beitrags nicht erläutert werden können, in einer Krise (Ribeiro 2010; Afonso 2008). Das Angebot an Deutsch ist gering, so dass die meisten Studierenden ihr Germanistikstudium mit geringen Vorkenntnissen (oder gar ohne diese) aufnehmen[1].

Die Deutschlehrerausbildung ist in Portugal vom Studium der Germanistik nicht zu trennen. Wer Deutschlehrer bzw. Deutschlehrerin werden möchte, muss in der ersten Phase der Ausbildung – der Licenciatura[2] – Germanistik studieren. Erst die zweite Phase – der Master – stellt den eigentlichen Lehramtsstudiengang dar.

Ein Lehramtsmasterstudiengang im Fach Deutsch wird heutzutage lediglich an vier Universitäten angeboten[3]. Laut ministerieller Verordnung muss das Fach Deutsch – auf der Ebene des Masterstudiengangs – mit einer anderen Sprache kombiniert werden, entweder mit Englisch oder mit Portugiesisch. Diese zwei Sprachen nehmen allerdings eine besondere Stellung ein, denn Voraussetzung für die Aufnahme in den Lehramtsmasterstudiengang sind – laut derselben Verordnung – 100 ECTS-Punkte im Bereich Englisch (EN) bzw. Portugiesisch (PT) und lediglich 60 ECTS-Punkte im Bereich Deutsch (DE) (Abb. 1) (Decreto-Lei n° 43/2007 vom 22. Februar). Die Verteilung dieser Punkte auf die verschiedenen Module – Sprache, Linguistik, Literatur und Kultur – wird von jeder Universität unterschiedlich gehandhabt.



Während die Universitäten ihre Curricula auf der Ebene der Licenciatura selbst bestimmen können, wird das Rahmencurriculum der Lehramtsmasterstudiengänge vom Bildungsministerium festgelegt. Insgesamt und laut Bologna-Vorgaben müssen am Ende des Masterstudiengangs 120 ECTS-Punkte erworben worden sein. Für die portugiesischen Lehramtsmasterstudiengänge ist außerdem Folgendes vorgeschrieben: 25% der ECTS-Punkte werden im Bereich Erziehungswissenschaften (= 30 ECTS-Punkte), 25% im Bereich Fachdidaktik (= 30 ECTS-Punkte), 5% im Bereich Fachwissenschaften (= 6 ECTS-Punkte), 5% in einem den Studierenden freistehenden Bereich (= 6 ECTS-Punkte) und 40% im Referendariat (= 48 ECTS-Punkte) erworben (Abb. 2). Das Referendariat wird im dritten und vierten Semester – also innerhalb eines Schuljahres – an der Schule absolviert. Referendare unterrichten sowohl Deutsch als auch die andere von ihnen gewählte Sprache (Englisch oder Portugiesisch).



Für die Sprachpraxis im Lehramtsmasterstudiengang sieht das Bildungsministerium also keinen festen Platz vor. Nur innerhalb des Moduls Fachwissenschaften und im Wahlbereich haben angehende Deutschlehrer gegebenenfalls die Gelegenheit, sprachpraktische Kurse zu belegen. Problematisch ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass nicht an jeder Universität im Wahlbereich sprachpraktische Kurse zur Auswahl stehen.


3.1.1  Eckdaten zur sprachpraktischen Ausbildung[4]

An der Universidade Nova de Lisboa werden Deutschkenntnisse auf A1.2-Niveau vorausgesetzt. An den anderen drei Universitäten, an denen in Portugal Deutschlehrer ausgebildet werden, kann heutzutage auch ohne Vorkenntnisse in Deutsch ein Germanistikstudium begonnen werden. Diese Möglichkeit wird heute von einem nicht unbedeutenden Teil der Studienanfänger genutzt. Sie beginnen mit A1.1 und erreichen am Ende der Licenciatura  - also nach sechs Semestern - das Niveau B1.2. Andere Studierende, die Deutschkenntnisse mitbringen, steigen dann meistens auf dem Niveau A2.1 ein. In diesem Fall liegt ihr Sprachstand an allen Universitäten am Ende der Licenciatura auf dem Niveau B2.2. Der Umfang der sprachpraktischen Kurse beträgt – je nach Universität – zwischen 4 und 6 SWS.

In dreien der vier Lehramtsmasterstudiengänge in Deutsch gilt das Niveau B2.2 als Voraussetzung für die Zulassung; eine Aufnahmeprüfung wird allerdings nicht abgenommen. In dem Lehramtsmasterstudiengang an der Universidade de Coimbra werden keine Angaben zur erforderlichen Eintrittskompetenz gemacht.

Auf der Ebene des Masterstudiengangs ist an der Universidade do Porto im dritten und vierten Semester jeweils ein Deutschkurs Pflicht, der 2 SWS umfasst. Hier wird keine neue Niveaustufe erarbeitet. Ziel des Kurses ist die Entwicklung berufsspezifischer Sprachkenntnisse und Fähigkeiten. An der Universidade de Coimbra ist im ersten Semester für angehende Englisch- und Deutschlehrer ein B2.1-Deutschkurs obligatorisch, dieser umfasst vier SWS; für angehende Lehrer mit der Fächerkombination Portugiesisch und Deutsch ist ein Deutschkurs sowohl im ersten, als auch im zweiten Semester Pflicht. Der B2.1-Deutschkurs im ersten Semester umfasst 4 SWS, der B2.2-Sprachkurs im zweiten Semester hingegen nur 2 SWS. Zum Curriculum der Universidade de Lisboa und der Universidade Nova de Lisboa gehören keine Sprachkurse im Masterstudiengang.

Weil Deutsch an den Schulen kaum noch unterrichtet wird, wäre zu erwarten, dass angehende Deutschlehrer sich zumindest an der Universität intensiv mit der Zielsprache beschäftigen. Das ist jedoch nicht der Fall: Im Germanistikstudium bleibt Deutsch für angehende Lehrer ein „Nebenfach“ (lediglich 60 ECTS-Punkte sind im Fach Deutsch zu erwerben), und in der Lehrerausbildung wird der Sprachkompetenz nur ein geringer Wert beigemessen[5]. Nach nur sechs Semestern Sprachunterricht in der Licenciatura wird den Studierenden laut ministerieller Verordnung die Vervollkommnung ihrer Sprachkompetenz also völlig selbst überlassen.

Hinzu kommt, dass sowohl auf der Ebene der Licenciatura, als auch auf derjenigen des Masterstudiengangs die meisten Lehrveranstaltungen zu Literatur-, Linguistik-, Kultur- und Erziehungswissenschaften in portugiesischer Sprache angeboten werden, wodurch sich die Zahl der Kontaktstunden mit dem Deutschen fast ausschließlich auf die sprachpraktischen Kurse reduziert. Der Spracherwerb kann zudem durch die anderen Veranstaltungen nicht gefördert werden. Außerdem ist ein Studienaufenthalt im Zielsprachenland nicht obligatorisch.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Studierenden am Ende ihrer Ausbildung ein Sprachniveau (B1.2 bzw. B2.2) erreichen, das die Bewältigung der sprachlichen Anforderungen in ihrem späteren Beruf nur begrenzt erlaubt.


3.2  Perspektiven für die sprachpraktische Ausbildung

Aus der geschilderten Lage der sprachpraktischen Ausbildung in germanistischen Studiengängen bzw. in der Deutschlehrerausbildung in Portugal lassen sich einige Perspektiven für die Gestaltung der sprachpraktischen Fremdsprachenlehrerausbildung im Allgemeinen und für die portugiesische sprachpraktische Deutschlehrerausbildung im Besonderen ableiten, die im Folgenden skizziert werden sollen.


3.2.1 Ausbau der sprachpraktischen Ausbildung

Die Unverzichtbarkeit einer umfassenden Beherrschung der Zielsprache für alle Absolventen der Fremdsprachenlehrerausbildung ist evident: Sichere Kenntnisse der Fremdsprache sind eines der wichtigsten Ziele einer solchen Ausbildung (Roggausch 2009).

Für Studierende, die ihr Studium mit geringen Kenntnissen der Zielsprache beginnen, bedeutet dies, dass einer der Hauptschwerpunkte des Studiums auf die Sprachausbildung zu legen ist. Dies darf nicht nur auf der Ebene des Bachelor-Studiums geschehen, sondern muss konsequent durch die gesamte Ausbildung hindurch realisiert werden.

Es ist nicht besonders zufriedenstellend, dass Studierende an der Hochschule kein Sprachniveau erreichen können, das ihnen erlaubt, die sprachlichen Anforderungen in ihrem späteren Beruf erfolgreich zu bewältigen. Weiterführende Sprachkurse mit Pflichtcharakter – mindestens bis zum C1.2-Niveau – sollten folglich in die Curricula der Lehramtsmasterstudiengänge integriert werden.


3.2.2  Entwicklung einer berufsbezogenen kommunikativen Kompetenz als erstes
          Ziel der sprachpraktischen Ausbildung

Einer der in der Fachliteratur oft zitierten Mängel der sprachpraktischen Ausbildung an Hochschulen ist ihre fehlende Berufsbezogenheit (u.a. Casper-Hehne & Middeke 2009, Egli Cuenat, Klee & Kuster 2010, Meißner 2011). Berufsanfänger klagen darüber, dass sie während ihrer Ausbildung zwar in einigen Fällen zum philologischen Studium, in anderen Fällen zur Kommunikation in Alltagssituationen befähigt würden, dass ihnen jedoch nicht die sprachlichen Kompetenzen vermittelt würden, die im schulischen und außerschulischen Berufsalltag notwendig sind.

In diesem Zusammenhang scheint es deshalb erforderlich, dass die sprachpraktische Ausbildung über die Ziele des allgemeinsprachlichen Erwerbs der Fremdsprache hinausgeht und ihre Ziele und Inhalte auf das künftige Berufsfeld der Absolventen abstimmt. Konkret bedeutet dies, dass es nicht ein einziges Curriculum für alle Studiengänge geben sollte, sondern dass die Hochschulen – vor allem in der letzten Studienphase – separate Kurse ausschließlich für Lehramtsstudierende anbieten sollten, die ihren konkreten berufssprachlichen Bedürfnissen gerecht werden.

Wie ein solches Curriculum aussehen kann, zeigt z.B. Borisko (2009). Wie bereits erwähnt, definieren die Autoren des ukrainischen Curriculums die Entwicklung der berufsbezogenen kommunikativen Kompetenz als Hauptziel der sprachpraktischen Ausbildung und entwickeln hierfür eine Auflistung und Progression berufsbezogener Kenntnisse und Fertigkeiten für den sprachpraktischen Unterricht an ukrainischen Universitäten und Hochschulen. Dazu zählen z.B. Kenntnisse der Fachterminologie und der Unterrichtssprache sowie solche Fertigkeiten wie ausdrucksvolles Vorlesen, Fehlererkennung und Fehlerkorrektur.

Mit diesem Konzept wird der Tatsache Rechnung getragen, dass sich Lehramtsstudierende in einer Doppelrolle befinden: Sie sind einerseits Lerner und andererseits angehende Lehrer. In diesem Zusammenhang plädieren Krumm & Legutke (2001: 1127) dafür, dass sprachpraktische Kurse „im Rahmen der Lehrerausbildung sprachdidaktische Modelle darstellen, die im Rahmen der methodischen Ausbildung ausgewertet werden“. Mit anderen Worten: Wenn man davon ausgeht, dass die Erfahrung der Studierenden als Fremdsprachenlerner ihre  spätere Lehrpraxis direkt beeinflusst, dann ist es umso wichtiger, dass die Hochschulen eine didaktisch durchdachte, wissenschaftlich fundierte sprachpraktische Ausbildung anbieten, die als Vorbild für die künftige Lehrpraxis ihrer Absolventen fungieren kann.

Dies bedeutet, dass Studierende an Hochschulen sich mit den später von ihnen erwarteten Arbeits- und Lernformen nicht nur theoretisch auseinandersetzen sollten, sondern dass diese schon während des Studiums – insbesondere im Hinblick auf die eigene Erlernung der Fremdsprache in den sprachpraktischen Kursen – praktisch erfahrbar und erlernbar sein sollten.


3.2.3  Kooperation zwischen sprachpraktischen und fachlichen
          Lehrveranstaltungen

In Ländern wie Portugal, in denen Studienanfänger keine oder nur geringe Deutschkenntnisse aus der Schule mitbringen, stellt sich die Frage, in welcher Sprache Lehrveranstaltungen abgehalten werden sollten und in welcher Sprache Fachliteratur gelesen wird. Hier befindet man sich mitten in einem Teufelskreis: Studierende bringen keine bzw. geringe Deutschkenntnisse mit, was zur Folge hat, dass Lehrveranstaltungen in der Muttersprache angeboten werden und ins Portugiesische übersetzte Literatur gelesen wird. Dies führt aber dazu, dass die Anzahl der Kontaktstunden mit dem Deutschen ausschließlich auf die sprachpraktischen Kurse reduziert ist.

Mit Rösler (2001: 1158) sei jedoch daran erinnert, dass Deutsch in einem Germanistikstudium „gleichzeitig als Spracherwerbsbereich und Studienobjekt fungiert“. Für die Entwicklung der Sprachkompetenz der Studierenden sollte nicht allein die Sprachpraxis zuständig sein. Veranstaltungen in den Bereichen Literatur, Linguistik, Kultur und Fachdidaktik sollten ebenfalls einen Beitrag zur Verbesserung der Sprachkompetenz der Studierenden leisten. Wie dieser Beitrag im Vergleich an französischen Hochschulen aussieht, zeigt z.B. Lecointre:

Vor allem in den höheren Semestern ist Deutsch Unterrichtssprache. Neben der stofflichen Unterrichtsvermittlung fällt den Vorlesungen eine wichtige Rolle in der mündlichen Sprachrezeption zu. Die ergänzenden praxisorientierten Übungskurse dienen unter anderem auch dazu, die eigenständige Sprachproduktion (Referate, Kommentare, Umfragen, Berichte usw.) fachspezifisch zu entwickeln und zu fördern. Hör- und Sprechfähigkeit der französischen Germanisten werden also auch außerhalb der eigentlichen Sprachkurse eingeübt. (Lecointre 2009: 47).

In diesem Zusammenhang sei noch auf Vollmer & Butzkamm (1998) und Krumm & Riemer (2010) verwiesen, die zu Recht für die Förderung der sprachpraktischen Kompetenz in Deutsch als fremder Wissenschaftssprache plädieren. Vollmer & Butzkamm (1998: 61) zufolge sollten Studierende „in der Lage sein, fachliche Sachverhalte gleicherweise in der Muttersprache wie in der Fremdsprache zu verstehen und darzustellen“.


3.2.4  Pflege und Verbesserung der eigenen Sprachkompetenz außerhalb des
          Kerncurriculums

Im Falle von Curricula, in denen die sprachpraktische Ausbildung keine für den Lehrerberuf ausreichende Sprachkompetenz garantieren kann, setzt sich verstärkt die Erkenntnis durch, dass es einer Kombination von sprachpraktischen Kursen und ergänzendem - aber notwendigerweise institutionell gesteuertem bzw. angeregtem - Angebot bedarf.

Unabdingbar scheint in diesem Zusammenhang, dass Sprachenzentren an Hochschulen die sprachpraktische Ausbildung der angehenden Fremdsprachenlehrer mittragen und ein komplementäres Angebot machen, das nicht nur den allgemeinsprachlichen, sondern auch den berufssprachlichen Bedürfnissen angehender Fremdsprachenlehrer gerecht wird. Zentral ist auch, dass die Finanzierung der Kurse nicht den Studierenden aufgebürdet und dass die erbrachte Leistung in diesen Kursen mit ECTS-Punkten gewürdigt wird.

Unter den in Kap. 3.1 geschilderten Umständen ist es für angehende Fremdsprachenlehrer ebenfalls unverzichtbar, eine längere Zeit im Zielsprachenland zu verbringen. Dies kann ein akademisches Auslandsjahr (z.B. ein Erasmusaufenthalt) sein oder auch im Rahmen eines Berufspraktikums oder einer Arbeitsstelle geschehen. Wichtig ist, dass angehende Lehrer sich dem Sprachbad sowohl aktiv, als auch passiv aussetzen und auf diese Weise ihre Sprachkompetenz verbessern.

Weiterhin sollten Hochschulen darum bemüht sein, auch im Heimatland bzw. vom Heimatland aus natürliche Spracherwerbssituationen für ihre Studierenden zu schaffen. Gewöhnliche und oft erfolgversprechende Situationen sind der Kontakt mit muttersprachlichen (z.B. Erasmus-)Studierenden an der eigenen Hochschule - z.B. über Tandem-Partnerschaften - oder der Kontakt mit Muttersprachlern über das Internet.

Zudem sollten Hochschulen eine enge Kooperation mit den regionalen, die Zielsprache betreffenden, Sprach- und Kulturmittlern anstreben und die Studierenden dazu anregen, von ihren weiterführenden Möglichkeiten zum Spracherwerb zu profitieren. An dieser Stelle sei im Falle des Deutschen auf das Goethe-Institut verwiesen, das in Portugal – und nicht nur dort – einen herausragenden Beitrag zur Bekanntmachung der deutschsprachigen Kultur(en) und damit indirekt auch zur Pflege und Verbesserung der deutschen Sprache leistet.


4   Fazit

Angesichts der gegenwärtigen, als unbefriedigend erkannten Lage der sprachpraktischen Deutschlehrerausbildung in Portugal wäre eine Umstrukturierung des curricularen Angebots auf der Grundlage einer wissenschaftlich fundierten Analyse des Sprachbedarfs und der sprachlichen Bedürfnisse der Zielgruppe wünschenswert. Das Faktum, dass Forschungsergebnisse auf dem Gebiet derzeit nicht vorliegen, darf jedoch keine Hochschule davon abhalten, den Versuch zu unternehmen, die aktuelle curriculare Lage zu thematisieren und gegebenenfalls zu überdenken. Der vorliegende Beitrag versteht sich als Anregung dazu.



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[1] Die Krise des Schulfachs Deutsch ist jedoch nicht gleichbedeutend mit der Krise des Deutschunterrichts im Allgemeinen. Seit Monaten melden das Goethe-Institut sowie andere Sprachschulen Einschreibrekorde für Deutschkurse.
[2]  Hiermit  ist der 1. Bologna-Zyklus gemeint, der in Portugal Licenciatura genannt wird.
[3] Namentlich an der Universidade de Lisboa, der Universidade Nova de Lisboa, der Universidade de Coimbra und der Universidade do Porto.
[4] Alle hier gemachten Angaben beruhen auf Informationen von tätigen Dozenten an den jeweiligen Universitäten im Studienjahr 2010 / 2011.
[5]  Eine positive Entwicklung in den letzten Jahren in diesem Bereich bildet die Einrichtung von Sprachenzentren an der Universidade de Coimbra, Universidade de Lisboa und Universidade Nova de Lisboa, die in jedem Semester Deutschkurse anbieten.